| # taz.de -- G20-Verfahren gegen Rote-Flora-Sprecher: „Sang- und klanglos eing… | |
| > Nach den Ausschreitungen beim G20-Gipfel wurde gegen vier Sprecher des | |
| > linksautonomen Zentrums ermittelt. Nun wurde das Verfahren eingestellt. | |
| > Die CDU ist empört. | |
| Bild: „Freispruch im Ermittlungsverfahren“: Gegen Andreas Beuth wird nicht … | |
| Hamburg dpa | Rund sieben Monate nach den schweren Krawallen beim | |
| G20-Gipfel in Hamburg hat die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren | |
| gegen vier Sprecher der linksextremen Szene eingestellt. Zu den Vorwürfen | |
| des öffentlichen Aufrufs zu Straftaten und der Billigung von Straftaten | |
| habe sich kein hinreichender Tatverdacht ergeben, sagte Oberstaatsanwalt | |
| Carsten Rinio am Montag. Ermittelt worden war gegen Rote-Flora-Anwalt | |
| Andreas Beuth unter anderem wegen Anstiftung zum schweren Landfriedensbruch | |
| sowie gegen die Organisatoren der „Welcome to Hell“-Demonstration, Andreas | |
| Blechschmidt und Michael Martin. Vierte Beschuldigte war die Sprecherin der | |
| Interventionistischen Linken, Emily Laquer. | |
| „Das gegen mich und andere Aktivisten politisch und medial hochgekochte | |
| strafrechtliche G20-Ermittlungsverfahren wurde nun sang- und klanglos | |
| eingestellt“, schrieb Beuth laut einem Bericht des Hamburger Abendblatts in | |
| einer E-Mail an ein linkes Netzwerk. „Das ist ein Freispruch im | |
| Ermittlungsverfahren.“ | |
| Der Anwalt und Sprecher des linksautonomen Kulturzentrums im | |
| Schanzenviertel war ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten, als er | |
| unmittelbar nach den schweren Ausschreitungen am 8. Juli [1][in der ARD | |
| sagte]: „Wir als Autonome und ich als Sprecher der Autonomen haben gewisse | |
| Sympathien für solche Aktionen, aber bitte doch nicht im eigenen Viertel, | |
| wo wir wohnen. Also warum nicht irgendwie in Pöseldorf oder Blankenese?“ | |
| Gegen Beuth waren dem Zeitungsbericht zufolge bis Ende Juli 2017 insgesamt | |
| 25 Strafanzeigen eingegangen. | |
| Das Verfahren war nach Angaben der Staatsanwaltschaft einzustellen, weil | |
| durch den Wortbeitrag keine Straftaten nachträglich gebilligt wurden. Der | |
| Beschuldigte Beuth habe vielmehr zu verstehen gegeben, „sich von den | |
| gewalttätigen Auseinandersetzungen und Plünderungen im Schanzenviertel zu | |
| distanzieren“. Eine nur allgemeine „Sympathie“ für strafbare Handlungen | |
| reiche nicht für eine strafrechtliche Verfolgung. „Eine etwaige Billigung | |
| von Delikten „in Pöseldorf oder Blankenese“ schied aus, weil entsprechende | |
| Straftaten zum Zeitpunkt der Äußerung nicht begangen waren“, erklärte die | |
| Staatsanwaltschaft. | |
| Für den innenpolitischen Sprecher der CDU-Bürgerschaft, Dennis Gladiator, | |
| ist die Entscheidung „unbegreiflich“. „Beuth ist ein geistiger | |
| Brandstifter, der keine Distanz zu linker Gewalt kennt. Er ist als | |
| Rechtsanwalt untragbar und eine Schande für seinen Berufsstand“, erklärte | |
| der CDU-Abgeordnete und betonte: „Die Flora gehört geschlossen und Beuth | |
| vor Gericht!“ | |
| Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer hatte dagegen bereits im | |
| Dezember dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel gesagt, die Rote Flora habe bei | |
| den G20-Krawallen nach seiner Einschätzung keine aktive Rolle gespielt. Die | |
| Demonstration „G20 – Welcome to Hell“ mit rund 12 000 Teilnehmern war am … | |
| Juli wegen Vermummung zahlreicher Demonstranten und Ausschreitungen von der | |
| Polizei am St.-Pauli-Fischmarkt gestoppt worden. Anschließend war es am | |
| Vorabend des Gipfeltreffens zu schweren Ausschreitungen gekommen. | |
| 12 Feb 2018 | |
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