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# taz.de -- Kommentar Trump gegen Bannon: Kleinkrieg in Trumpland
> Trump und Bannon machten lange einen auf Freunde, jetzt bekämpfen sie
> sich öffentlich. Trotzdem sitzt der US-Präsident fest im Sattel.
Bild: Dieses Foto der damaligen best friends ist knapp ein Jahr alt
Wir können uns auf die Schenkel klopfen: Der New Yorker Großkotz, der zwar
machtgeil und eitel ist, aber laut neuen Erkenntnissen nicht wirklich
Präsident des mächtigsten Landes des Planeten werden wollte, und sein
„Chefstratege“, der wichtigste Ideengeber, der für verbannte Muslime, für
„weiße Vorherrschaft“, für Chaos und Zerstörung steht – [1][diese beid…
Männer bekämpfen sich nun öffentlich.] Monatelang hielten Donald Trump und
Steve Bannon die USA und die Welt in Atem, spielten sich Komplimente und
Freundschaftserklärungen zu. Plötzlich nennen sie einander inkompetent,
dumm und durchgeknallt, werfen sich gegenseitig „Verrat“ und
„Vertragsbruch“ vor, und der eine will den anderen vor Gericht zerren.
Der neue scharfe Ton zwischen Trump und Bannon, der auf die angekündigte
Veröffentlichung eines Buches folgt, für dessen Autor jener ehemalige
Chefstratege Bannon der wichtigste Belastungszeuge gegen den Präsidenten
war, hat hohen Unterhaltungswert. Zugleich gibt er tiefe Einblicke in die
internen Kämpfe in der Republikanischen Partei und in das
Nichtfunktionieren des Weißen Hauses.
In weniger als einem Jahr im Amt hat Trump bereits zahlreiche
Spitzenmitarbeiter verschlissen. Zu ihnen gehören sein erster Berater für
die nationale Sicherheit, sein Stabschef, sein FBI-Direktor, sein
Gesundheitsminister und sein Chefstratege. Mehrere ehemalige enge
Mitarbeiter aus seiner Kampagne und seiner Präsidentschaft kooperieren
inzwischen mit den Ermittlern gegen ihn. Die einzigen Mitglieder des
engeren Trump-Zirkels, die (vorerst) verschont blieben, sind seine
Familienmitglieder – allen voran seine Tochter Ivanka, sein Schwiegersohn
und seine beiden älteren Söhne.
Was Bannon gegenüber dem Buchautor enthüllt hat, lässt vermuten, dass die
Russland-Ermittlungen – bei denen es unter anderem um geheime Absprachen,
Geldwäsche und Justizbehinderung mit einer ausländischen Macht geht –
tiefer gehen, als die Öffentlichkeit bislang weiß. Möglicherweise ist das
ein zusätzlicher Grund für die Schärfe, mit der das Weiße Haus reagiert.
Doch wie so oft in Trumpland gibt es keinen Anlass zur Vorfreude auf
institutionelle Konsequenzen. Vorerst sitzt Trump fest im Sattel. Und bis
zu den Halbzeitwahlen im November dieses Jahres ist es unwahrscheinlich,
dass sich daran etwas ändern könnte. Erst wenn die Mehrheit in mindestens
einer Kammer wechselt, wird es denkbar, dass sich der Kongress der USA mit
der Amtsenthebung dieses Präsidenten beschäftigt, der nie ins Weiße Haus
gehört hätte.
4 Jan 2018
## LINKS
[1] /US-Praesident-gegen-Steve-Bannon/!5474842
## AUTOREN
Dorothea Hahn
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