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# taz.de -- Kommentar Regierungsfähigkeit Trumps: Genie oder Trottel?
> Die Frage ist verfassungsrechtlich relevant. Ist der Präsident nicht in
> der Lage, seine Pflichten auszuüben, geht die Macht an den Vizepräsident
> über.
Bild: Was geht in diesem Kopf vor?
Es schien kaum vorstellbar, dass Donald Trump noch weiter entzaubert werden
kann. Seit dem Wahlkampf wussten wir, dass er Frauen für Freiwild hält und
weder psychisch noch intellektuell für das Amt des Präsidenten geeignet
ist. Dann wurde deutlich, dass er sich seine Agenda von einem politischen
Heckenschützen aus dem rechtsextremen Spektrum soufflieren ließ, einem
gewissen [1][Steve Bannon]. Der warf nach ein paar Monaten frustriert hin.
Nun richtet Bannon seine Kanonen gegen seinen ehemaligen Helden Trump. Was
er dem Autor Michael Wolff für dessen [2][Enthüllungsbuch „Fire and Fury“]
erzählte, sorgt für ein politisches Erdbeben in den USA. Wolff schildert
nicht nur die Laienhaftigkeit und die Grabenkämpfe im Weißen Haus, sondern
auch die dort herrschenden Zweifel am Charakter Trumps.
Dies reicht aus, um im politischen Washington ernsthaft die Frage
aufzuwerfen, ob der derzeitige Präsident der USA mental in der Lage ist,
sein Amt auszuüben. Die Frage wurde so unüberhörbar, dass Trump sie auf
Twitter, seinem bevorzugten Medium, persönlich verneinte: Er sei ein
„geistig stabiles Genie“ und außerdem „wirklich klug“.
Als Beobachter hält man bei solchen Aussagen immer wieder verblüfft den
Atem an, wie schon wenige Tage zuvor, als Trump Kim Jong Un mitteilte, er
habe einen [3][größeren Atomknopf] als der nordkoreanische Diktator. In
Wolffs Buch werden mehrere enge Mitarbeiter Trumps zitiert, die ihn für
einen „Trottel“ oder „Idioten“ halten. Er sei unfähig, einen Text zu
erfassen, der länger als eine Seite ist.
Die Frage, ob Trump ein Genie oder ein Trottel sei, hat auch
verfassungsrechtliche Seiten. Im 25. Verfassungszusatz der USA ist
festgelegt, dass für den Fall, dass der Präsident nicht in der Lage sei,
seine Amtspflichten auszuüben und dies vom Vizepräsidenten und einer
Mehrheit des Kabinetts oder des Kongresses offiziell festgestellt wird,
alle Machtbefugnisse augenblicklich auf den Vizepräsidenten übergehen.
Höchste Zeit, darüber nachzudenken.
8 Jan 2018
## LINKS
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## AUTOREN
Stefan Schaaf
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