Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar zur Anti-Sexismus-Initiative: Gemeinsam gegen Grapscher
> Damit die Erfahrungen benachteiligter Frauen und Trans wichtig werden,
> musste erst die Betroffenheit privilegierter Frauen Thema werden.
Bild: #MeToo-Demonstration im Dezember 2017 vor einem Trump-Hotel
[1][Frauen aus Hollywood verkündeten am Montag] mit einer Anzeige in der
New York Times die Gründung ihrer Initiative Time’s Up – die Zeit ist reif.
Mehr als 300 Künstlerinnen und Produzentinnen aus Film, Fernsehen und
Theater treten für Geschlechtergleichheit ein und sammelten bisher mehr als
13 Millionen US-Dollar an Spenden.
Die Aktion soll Betroffenen von sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz in
schlechter bezahlten Bereichen Schutz und Rechtsbeistand geben. Das Ganze
begann mit einem [2][offenen Brief im September 2017, verfasst von
Landwirtinnen,] die ihre Solidarität mit den sexuell belästigten Frauen aus
Hollywood ausdrückten: „Auch wenn wir in sehr unterschiedlicher Umgebung
arbeiten, teilen wir eine gemeinsame Erfahrung.“
Die „MeToo-Debatte“ hat den Punkt erreicht, an dem sie mit typischen
Mustern des weißen Feminismus bricht: Ein heteronormativer Feminismus der
oberen Mittelschicht, die dieselbe Stellung anstrebt wie die Männer ihrer
eigenen Schicht, ohne die spezifische Betroffenheit von Migrantinnen,
Arbeiterinnen, Intersex und Transgender-Personen mit in den Blick zu
nehmen.
Das Nachrichtenmagazin Time Magazine ging mit gutem Beispiel voran und
interviewte unter anderem eine mexikanische Erdbeerpflückerin und eine
Krankenhausangestellte, als es die Menschen hinter der #MeToo-Kampagne zur
Person des Jahres 2017 wählte. Die Initiative Time’s Up folgt dem nach,
[3][auch mit einem Aktionsplan] zur Ermächtigung von LGBTIQs.
Damit auch über die Erfahrungen von benachteiligten Frauen und Trans
diskutiert werden kann, musste offenbar erst über die Betroffenheit der
privilegierten Frauen diskutiert werden. Dass die Erfahrungen nicht so
unterschiedlich sind – dass sowohl in Hollywood als auch auf dem
Erdbeerfeld der mächtige Arbeitgeber sexualisierte Gewalt ausübt,
tyrannisiert und erpresst, war offenbar nicht gleich klar. Jetzt ist die
Zeit aber reif – und sie wird zeigen, wie umsetzbar und zugänglich die
Angebote von Time’s Up sind.
2 Jan 2018
## LINKS
[1] https://www.nytimes.com/interactive/2018/01/01/arts/02women-letter.html
[2] http://time.com/5018813/farmworkers-solidarity-hollywood-sexual-assault/
[3] https://www.nytimes.com/2018/01/01/movies/times-up-hollywood-women-sexual-h…
## AUTOREN
Sibel Schick
## TAGS
Harvey Weinstein
Schwerpunkt #metoo
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Sexuelle Gewalt
Schwerpunkt LGBTQIA
Trans
Lesestück Interview
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Familie
Feminismus
Schwerpunkt #metoo
Schwerpunkt #metoo
Mithulogie
CCC-Kongress
## ARTIKEL ZUM THEMA
Logopädin über Trans*-Identität: „Hochleistungssport für die Stimme“
Die Stimme schränkt trans* Menschen in der Interaktion mit anderen am
stärksten ein. Deshalb müssen sie sie trainieren. Maria Wilde erklärt, wie
das funktioniert.
Musikerin über die Vulva als Symbol: „Das schließt Transfrauen aus“
Auch ein Penis könne ein weibliches Genital sein, sagt FaulenzA. Ein
Gespräch über Transweiblichkeiten und die Probleme mit dem Vulva-Kult.
Women's March in den USA: Hunderttausende auf der Straße
Die Protestierenden kritisieren Trumps Politik als frauenfeindlich. Viele
Rednerinnen fordern, bei den Kongresswahlen gegen Trump zu stimmen.
Urteil des Bundesgerichtshofs: Transfrau muss „Vater“ bleiben
Eine Transfrau kann für ein Kind, das mit ihrem konserviertem Samen gezeugt
wurde, rechtlich nur der Vater sein. So urteilt der Bundesgerichtshof.
Regisseurin über Ökofeminismus-Thriller: „Wut ist hyperpräsent“
Der neue Film von Agnieszka Holland wird kontrovers aufgenommen. Ein
Gespräch über Ökologie, Feminismus und Künstler als Staatsfeinde.
Sozialdemokraten in Norwegen: Arbeiterpartei in der #metoo-Krise
Die Partei steckt schon seit der Wahl im vergangenen Herbst in der Krise.
Jetzt muss ihr Vize wohl wegen Belästigungsvorwürfen gehen.
Folgen von #MeToo in Hollywood: Neue Koalition gegen Belästigung
Über 300 Hollywood-Künstlerinnen wollen der sexuellen Belästigung von
Frauen mithilfe der neugegründeten Initiative „Time's Up“ ein Ende
bereiten.
Kolumne Mithulogie: Das neue Normal
Die Polizei sollte Silvester in Köln für Männer mit dunkler Hautfarbe
verhindern. Doch dann kam alles anders. Frohes neues Jahr!
#MeToo und der CCC-Kongress #34C3: Chaotischer Computer Club
Hacker_innen kritisierten vor dem Kongress, dass zwei mutmaßlich
übergriffige Männer nicht ausgeladen wurden. Der CCC reagierte planlos.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.