# taz.de -- UNO-Appell für Syrien-Flüchtlinge: Streumunition und Minen bleiben | |
> Selbst wenn in Syrien ein Waffenstillstand käme: Das UNHCR braucht 3,7 | |
> Milliarden US-Dollar für 18 Millionen Notleidende aus dem Krieg. | |
Bild: Brauchen Unterstützung: Syrische Kinder in Jarablus | |
Genf taz | Für die Versorgung der über 18,3 Millionen Flüchtlinge, | |
Binnenvertriebenen und sonstigen notleidenden Menschen aus dem Syrienkrieg | |
hat das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) in Genf die Mitglieder | |
der UNO um die baldige Bereitstellung von mindestens 3,7 Milliarden | |
US-Dollar für das Jahr 2018 ersucht. | |
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Nichtregierungsorganisation | |
Handicap International (HI) mahnen zudem schnelle Maßnahmen zur | |
medizinischen Rehabilitation und Wiedereingliederung von bis zu drei | |
Millionen Menschen an, die in Syrien mit kriegsbedingten Verletzungen und | |
Behinderungen leben. | |
Die vom UNHCR erbetenen 3,7 Milliarden Dollar sollen in humanitäre Projekte | |
zur Versorgung der rund 5,3 Millionen syrischen Flüchtlinge fließen, die | |
derzeit in der Türkei, im Irak, in Jordanien, in Ägypten und im Libanon | |
leben. Auch 3,9 Millionen BürgerInnen aus diesen fünf Aufnahmeländern, | |
darunter Familien, die Flüchtlinge beherbergen, sollen Hilfe erhalten. | |
Das UNHCR und seine 270 Kooperationspartner im Syrienkonflikt wollen | |
Lebensmittel, Trinkwasser, Medikamente, Kleidung, Unterkünfte und sanitäre | |
Einrichtungen bereitstellen. Zudem soll Schulunterricht finanziert werden. | |
Laut UNHCR besuchen 40 Prozent der etwa 1,7 Millionen syrischen | |
Flüchtlingskinder in der Region derzeit keine Schule. | |
In Syrien sind nach UN-Angaben mehr als 13 Millionen Menschen auf | |
humanitäre Hilfe angewiesen, darunter 6,1 Millionen Binnenvertriebene. Nach | |
Schätzung von WHO und HI wurden seit Beginn des Syrienkonflikts im März | |
2011 über 1,5 Millionen Menschen verletzt, ein Drittel davon Kinder. | |
Weitere 1,5 Millionen leben mit einer Behinderung, darunter 86.000 | |
Menschen, deren Verletzungen zu Amputationen geführt haben. | |
Da während des Krieges in großem Umfang Streumunition und Minen eingesetzt | |
wurden, die teils nicht explodiert sind, besteht auch nach einer | |
weitgehenden Einstellung der Kämpfe ein hohes Risiko weiterer Verletzungen | |
und Verstümmelungen. Immer mehr Menschen in Syrien benötigen dringend | |
Reha-Versorgungsleistungen, die jedoch immer weniger vorhanden sind. | |
Denn nach Feststellung von WHO und HI sind derzeit weniger als die Hälfte | |
aller öffentlichen Gesundheitseinrichtungen noch in Betrieb. Die meisten | |
von ihnen seien zudem unzureichend ausgestattet. Nur zwei Reha-Zentren | |
bieten landesweit Prothesen an. | |
14 Dec 2017 | |
## AUTOREN | |
Andreas Zumach | |
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