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# taz.de -- Haushalt der Weltorganisation: 2018 weniger Geld für die UNO
> Der Haushalt der UNO wird 2018/19 auf 5,39 Milliarden Dollar gekürzt.
> Auch die Friedensmissionen sind davon betroffen
Bild: Hier sollen bald weniger Leute arbeiten: das UNO-Hauptquartier in New York
GENF taz | Die UNO muss im kommenden Doppelhaushaltsjahr 2018/19 trotz
gewachsener Ausgaben mit deutlich weniger Geld auskommen. Laut einem über
Weihnachten gefassten Beschluss der Generalversammlung der 193
Mitgliedstaaten sinkt der reguläre Haushalt um 5 Prozent, das separat
geführte Budget für die Friedensmissionen sogar um 7,5 Prozent. Das teilte
der Sprecher von Generalsekretär Antonio Guterres am Mittwoch offiziell
mit.
Aus dem regulären Haushalt wird die Arbeit der UNO in den beiden
Hauptquartieren in New York und Genf sowie an den UNO-Standorten in Wien
und Nairobi finanziert. Er sinkt auf 5,39 Milliarden US-Dollar für 2018/19.
Die Zahl der für die vier Standorte bewilligten Mitarbeiterposten wird von
10.090 auf 9.959 reduziert.
Zuvor hatte bereits die UNO-Botschafterin der USA, Nikki Haley, die
Haushaltskürzungen um insgesamt 286 Millionen Dollar als „Ergebnis
erfolgreicher Verhandlungen“ der US-Regierung dargestellt. Diese Behauptung
wollte der Sprecher von Generalsekretär Guterres auf Nachfrage nicht
bestätigen. Der sei dem 11. Januar im Amt befindliche Generalsekretär hatte
seinerseits bereits nach seiner Wahl im Spätsommer 2016 eine Reihe von
Managementreformen in der New Yorker Zentrale mit dem Ziel erhöhter
Effizienz angekündigt.
Das separat geführte Budget für die derzeit 15 Peacekeeping-Missionen der
UNO mit über 120.000 Blauhelmsoldaten sinkt um 593 Millionen Dollar – von
7,9 Milliarden auf 7,3 Milliarden. Generalsekretär Guterres hatte in seiner
Haushaltsvorlage eine Erhöhung um rund 700 Millionen US-Dollar
vorgeschlagen. Wegen der jetzt beschlossenen Kürzung müssen einige
Friedensmissionen ganz eingestellt oder in ihrem Umfang reduziert werden.
## US-Regierung will Pflichtanteil senken
Bereits im Frühsommer hatte die Trump-Administration den US-Pflichtbeitrag
zu diesem Budget einseitig um 600 Millionen US-Dollar gekürzt. Trump
argumentierte dabei mit der – wahrheitswidrigen – Behauptung, die USA
bezahlten einen „überproportionalen“ Anteil an diesem Budget. Tatsächlich
entspricht der US-Anteil von bislang rund 28 Prozent exakt den Kriterien
wie Bruttosozialprodukt, Einwohnerzahl und Verschuldung, die auch für die
Ermittlung der Pflichtbeiträge aller anderen 192 Mitgliedstaaten gelten.
Verbunden mit der Kürzung erhob die Trump-Regierung die Forderung, den
US-Pflichtbeitrag generell von 28 auf 25 Prozent zu senken. Darüber sowie
über die dann zwangsläufige Neuanpassung der Pflichtbeiträge für die
anderen Mitgliedstaaten, muss der Finanzausschuss der Generalversammlung
entscheiden.
28 Dec 2017
## AUTOREN
Andreas Zumach
## TAGS
Uno
UN-Inspekteure
Uno
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt Syrien
Kongo
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