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# taz.de -- Journalisten auf Twitter und Facebook: Ab jetzt nur noch neutral
> Die „New York Times“ erlässt Regeln für die Social Media Nutzung ihrer
> Mitarbeiter*innen: Sie sollen der Reputation des Blattes nicht schaden.
Bild: Tweets, Likes und Posts der Redakteur*innen sollen nicht als parteiisch g…
Vergangenen Freitag hat die New York Times [1][ihre neuen Richtlinien für
den Umgang mit Sozialen Medien veröffentlicht]. Gerichtet sind sie an alle
Journalist*innen der Zeitung, auch jene, die sich thematisch nicht mit
Politik beschäftigen.
16 Punkte sind in Zusammenarbeit mit einigen Redakteur*innen entstanden.
Sie sollen einen verantwortungsvollen Umgang mit Sozialen Medien fördern.
Dazu zählt nicht nur ein Tweet bei Twitter, sondern auch ein Bild bei
Instagram oder ein Like bei Facebook.
In Zeiten der „Lügenpresse“-Vorwürfe sollen die Tweets, Likes und Posts d…
Redakteur*innen nicht als parteiisch und voreingenommen gelesen werden
können, um der Reputation der New York Times nicht zu schaden. Die Accounts
seien niemals privat, sondern verwiesen immer auf das Medium, so heißt es
in den Richtlinien.
Neben Tipps zum Umgang mit Hasskommentaren (nicht antworten) und dem
Verlinken auf andere Medien (ein Thema nicht nur aus einer Perspektive
beleuchten), sind es vor allem Vorschriften, was gepostet werden darf:
Journalisten sollen nicht „parteiische Meinungen äußern, für politische
Ansichten werben, Politiker*innen unterstützen oder beleidigende Kommentare
posten“.
## Vorgegaukelte Realität
Die Bedeutung der Sozialen Medien wächst für Journalist*innen. Sie können
die Plattformen nutzen, um eine größere Reichweite für ihre Artikel zu
erreichen, eine neue Leserschaft generieren, live berichten und in einen
Austausch mit Leser*innen zu kommen. Ein sorgsamer Umgang ist definitiv
wichtig, [2][denn einige Menschen haben schon ihren Job wegen eines Tweets
verloren].
Doch durch die Social-Media-Regeln der New York Times wird eine
Objektivitiät vorgegaukelt, die es so gar nicht geben kann. Auch
Journalist*innen gehen wählen, haben eine Lieblingsband und echauffieren
sich (hoffentlich) über Nazis. Die wahre Kunst des Journalismus ist es ja
trotz politischer Meinung und persönlicher Vorlieben kritisch zu
hinterfragen und berichten.
Viele Leser*innen können nicht abstrahieren zwischen privaten Meinungen,
wie einem Kommentar in der Zeitung oder einem Tweet bei Twitter, und dem
Medium. Ehrlicher wäre es die Einstellung des Mediums und der
Journalist*innen transparent zu machen, damit die Leser*innen die
Veröffentlichung einordnen können.
In Deutschland haben Medienhäuser bisher keine Richtlinien veröffentlicht.
Zur Verdeutlichung ihrer eigenen Meinung haben viele Nutzer*innen von
Twitter in ihrer Bio ein „privat hier“ eingefügt.
16 Oct 2017
## LINKS
[1] http://(1)%20https://www.nytimes.com/2017/10/13/reader-center/social-media-…
[2] http://(2)%20http://www.taz.de/!5052158/
## AUTOREN
Carolina Schwarz
## TAGS
Social Media
New York Times
Twitter / X
Schwerpunkt Meta
Instagram
Soziale Medien
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Deutschland
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Pressefreiheit in der Türkei
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