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# taz.de -- Die Niedersachsenwahl und die AfD: Obergrenze für Rechtspopulisten
> Die Rechtspopulisten ziehen ins 14. Landesparlament, mit schlechtem
> Ergebnis. Im Wahlkampf machten sie Schlagzeilen mit internen Streits.
Bild: AfD-Spitzenkandidatin Dana Guth bei einem Wahlkampfauftritt in Braunschwe…
AfD, adé? In Niedersachsen konnte die AfD mit ihrer Spitzenkandidatin Dana
Guth ihre Erfolgsserie fortsetzen. Sie wird nun in 14 Landesparlamenten
vertreten sein – in Hannover allerdings mit nur 6,2 Prozent.
Das zeigt die Erfolgsgrenze der AfD. Schon bei der Bundestagswahl blieb sie
in Niedersachsen mit 9,1 Prozent der Zweitstimmen unter dem bundesweiten
Ergebnis. In dem Flächenland ist die AfD kaum verankert. Alleine in
Salzgitter, einer Stadt mit vielen sozialen Spannungen, ist sie stark
präsent.
Im Wahlkampf zwischen Harz und Nordsee konnte Dana Guth die Agenda nicht
beeinflussen. Zu- und Einwanderung blieb ein Randthema. Beim VW- und
Diesel-Skandal versuchte die AfD mit Slogans wie „Arbeitsplätze schützen!
Diesel ist super!“ zu punkten. Letztlich machten die Rechtspopulisten vor
allem wegen interner Machtkämpfe und Machenschaften Schlagzeilen.
Schon die Zulassung zur Wahl wäre fast an gefälschten Wahlunterlagen
gescheitert. Und die Spitzenkandidatin musste sich gegen den Wunsch des
Landesvorsitzenden Armin Paul Hampel durchsetzen. Zehn Tage vor der Wahl
wurde Guth dann von der Göttinger AfD-Kreistagsfraktion rausgeschmissen,
weil sie ein „Alphatier“, „rechthaberisch und lautstark“ sei.
Auch Hampel, der zur Bundestagsfraktion gehört, bekam Probleme. Wenige Tage
vor der Wahl ließ eine Staatsanwaltschaft sein Privathaus durchsuchen, weil
ihn offenbar ein ehemaliges AfD-Mitglied angezeigt hatte. Der Vorwurf: Auf
Kosten der Partei soll er sich bereichert haben. Die Ermittlungen sind
mittlerweile eingestellt.
Die Animositäten von Hampel und Guth überdecken, dass beide politisch weit
rechts stehen. Der ehemalige Chef der AfD-Ostfriesland, Holger Pieters,
trat vor gut einer Woche wegen des anhaltenden Rechtstrends aus der Partei
aus. Völkisches Gedankengut werde „in der AfD-Niedersachsen unter Hampel
und Guth, vorsätzlich augenzwinkernd in Kauf genommen“, erklärte Pieters.
Unter Hampel sei die AfD auf dem Weg „in die rechte extreme Szene“.
16 Oct 2017
## AUTOREN
Andreas Speit
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