# taz.de -- Taylor Swifts neuer Song: Rechter Ruf | |
> Taylor Swift gibt sich als böse Variante ihrer selbst und feiert mit | |
> ihrem neuen Video einen Rekord. Nazi-Fans feiern im Internet mit. | |
Bild: Die lässt sie hinter sich: die nette Taylor Swift | |
Taylor Swifts neu erschienenes Video zu dem Lied „[1][Look what you made me | |
do]“ ist das meist gesehene Video innerhalb der ersten 24 Stunden. In dem | |
Clip rechnet die US-Sängerin unter anderem mit ihren Kollegen Katy Perry | |
und Kanye West ab – oder wahlweise auch einfach mit allen Menschen, die sie | |
nicht mögen. | |
Ihr neues Album heißt passenderweise „Reputation“, bezieht sich also auf | |
ihren Ruf. Damit der nicht komplett den Bach runtergeht, sollte sich Swift | |
allerdings lieber mit einem anderen Thema als ihren Feinden im Pop-Geschäft | |
auseinandersetzen. | |
Denn das engelsgleiche Wesen mausert sich im Video nicht nur zu einer bösen | |
Variante ihrer selbst, sondern im realen Leben auch immer mehr zum | |
Aushängeschild der rechten Szene. Bereits letztes Jahr bezeichnete sie der | |
Gründer der rechtsradikalen Website The Daily Stormer, Andrew Anglin, als | |
eine arische Göttin, von der klar sei, dass sie ein Nazi ist: „Sie wartet | |
lediglich darauf, dass Donald Trump es sicher genug für sie macht, damit | |
sie sich offenbaren kann.“ | |
Mit der Veröffentlichung des neuen Videos verwendete auch die | |
rechtspopulistische Nachrichtenseite Breitbart News Ausschnitte ihres | |
Liedtextes, um Artikel zu untertiteln. Und Reddit-Nutzer haben bereits | |
jeder Zeile ihres Songs eine tiefere rechtsradikale Bedeutung gegeben. | |
So steht ihrer Meinung nach beispielsweise die Zeile „Liebling, ich bin von | |
den Toten auferstanden“ für Trumps unverhofften Aufstieg zum Präsidenten | |
und nicht etwa dafür, dass sie sich von den Beleidigungen ihrer Hater | |
erholt hat. Egal wie verrückt die Nazi-Assoziationen scheinen – sie werden | |
doch immer komischer, solange Swift selbst nicht klar Stellung dazu | |
bezieht. | |
30 Aug 2017 | |
## LINKS | |
[1] https://www.youtube.com/watch?v=3tmd-ClpJxA | |
## AUTOREN | |
Pola Kapuste | |
## TAGS | |
Musik | |
Donald Trump | |
Taylor Swift | |
Musik | |
Kanye West | |
Youtube | |
Taylor Swift | |
Taylor Swift | |
Streaming | |
Schwerpunkt Meta | |
Feminismus | |
Beyoncé | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Remake von Taylor Swifts Album „1989“: Nehmt das, Hater! | |
US-Sängerin Taylor Swift hat ihr Hit-Album „1989“ neu aufgenommen. Ihre | |
hauchige Stimme ist darauf noch voller als auf dem Original. | |
Neues Album von Kanye West: Vor allem ein Publicity-Stunt | |
Zwischen Twittershitstorm und Erschöpfungssyndrom: HipHop-Superstar Kanye | |
West hat sein neues Album „Ye“ veröffentlicht. | |
Youtuberinnen über ihre Motivation: „Du bist schön, wie du bist“ | |
Influencer preisen Cremes an, testen Abnehmdrinks, zeigen den Inhalt ihrer | |
riesigen Einkaufstüten – und viele tausend Menschen schauen zu. Was soll | |
das? | |
Neues Album von Ke$ha: Kleines popkulturelles Wunder | |
Die als Ke$ha bekannt gewordene Sängerin machte eine Reha und verklagte | |
ihren Produzenten. Executive Producer ihres neuen Albums ist sie selbst. | |
Prozess wegen sexueller Belästigung: Taylor Swift shakes it off | |
Die US-Sängerin gewinnt den Prozess wegen eines sexuellen Übergriffs. Als | |
Entschädigung forderte sie nur einen symbolischen Dollar. | |
taz-Debattenserie Digitalisierung: Im digitalen Ramschladen | |
Ohne Spotify, Apple Music & Co. geht nichts, aber Musiker profitieren kaum | |
davon. Es wird Zeit für einen neuen Anlauf zu einer Kulturflatrate. | |
taz-Debattenserie Digitalisierung: So verliebt in mich? | |
Die Digitalisierung frisst ihre Kinder: Über Facebook, Twitter oder | |
Instagram muss das perfekte Bild vom Ich geteilt werden. | |
Buch über aktuellen Popfeminismus: Woanders kämpfen | |
Komplexe Frauenfiguren in TV-Serien und Emma Watson: Feminismus ist Pop. | |
US-Publizistin Andi Zeisler beklagt das in einem Buch. | |
Konkurrenz für Spotify und Co.: Der Streaming-Krieg | |
Der Siegeszug des Streaming scheint unaufhaltbar, doch die Künstler werden | |
schlecht entlohnt. Nun entwickeln findige Managements eine neue Strategie. |