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# taz.de -- Geflüchtete ohne SIM-Karte: Aldi Talk gibt's nicht für alle
> Prepaidkarten sind für Geflüchtete attraktiv – die von Aldi Talk wegen
> des geringen Preises insbesondere. Seit Juli gilt aber eine
> Ausweispflicht.
Bild: Günstig geht nicht: Prepaidkarten sind für Geflüchtete nicht mehr so l…
Viele Geflüchtete können die Prepaid-Karten von Aldi nicht nutzen, weil sie
diese nicht aktivieren können. Als eine Anti-Terror-Maßnahme gilt nämlich
seit dem 1. Juli eine Ausweispflicht für Prepaidkarten.
Wer keinen Ausweis oder Reisepass hat, kann sich für gewöhnlich mit einem
Aufenthaltstitel in Deutschland ausweisen. Mit denen können aber die
SIM-Karten von Aldi Talk nicht aktiviert werden – weil das System von Aldi
die kleine Schrift nicht erkennt.
Prepaidkarten dürften allerdings gerade Geflüchtete ansprechen, weil sie
häufig keine Mindestlaufzeit haben und die Kosten überschaubar sind. Da
Aldi Talk einer der günstigsten Anbieter ist, wird er möglicherweise noch
interessanter, weil Geflüchtete mit knappem Budget auskommen müssen. „Die
günstigen Prepaid Tarif-Optionen sprechen alle Kundenbedürfnisse an“,
lautet der Werbespruch. Gemeint sind offensichtlich nicht die Geflüchteten.
Laut Marvin Momberg, Projektkoordinator von „Verbraucherschutz für
Flüchtlinge“, hat Aldi keine konkrete Lösung angeboten, außer einer unklar
formulierten „individuellen Lösung für die, die sich beim Servicecenter
melden“. Das müssten sie wahrscheinlich mit dem Telefon von Bekannten
machen. Momberg rät Betroffenen, die Karten zurückzugeben.
Und nun? Wird das System von Aldi Talk an die Bedürfnisse aller Kunden
angepasst? Von Aldi kam bisher keine Stellungnahme.
29 Aug 2017
## AUTOREN
Sibel Schick
## TAGS
Schwerpunkt Flucht
Flüchtlinge
Handy
Telekommunikation
SIM-Karten
Serbien
Geflüchtete
Schwerpunkt Flucht
Wohnungsmarkt
Smartphone
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