Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Wahlkampf in Ostdeutschland: Gysi soll es richten
> Die Linkspartei ist traditionell stark im Osten. Doch die Wählerbasis
> bröckelt. Deshalb setzt die Partei auf ihr altes Zugpferd – und ein
> Zonen-Ministerium.
Bild: Dietmar Bartsch (l.) bekommt im Ostwahlkampf jetzt Unterstützung von Gre…
Berlin taz | Er muss wieder ran. Eigentlich wollte Gregor Gysi bei dieser
Bundestagswahl nur um sein Direktmandat im Berliner Wahlkreis
Treptow-Köpenick kämpfen. Da er keinen Platz auf der Landesliste hat, ist
dies seine einzige Chance, erneut in den Bundestag einzuziehen. Doch nun
hat ihn seine Partei erfolgreich bekniet, auch den gesamten Osten verstärkt
zu beackern. Gysi war gerade in Cottbus, ist nächste Woche in Oschatz und
Gera und tritt am 11. September in Köthen und Dresden auf. Er macht das,
was er am besten kann: vor Leuten reden.
Gysi ist das dienstälteste Zugpferd der Partei – und immer noch eines der
erfolgreichsten. Eine Umfrage im Auftrag der Super-Illu, für die Gysi auch
Kolumnist ist, kürte den 68-jährigen im Mai zur wichtigsten Stimme des
Ostens.
Die Linkspartei, die bei der Bundestagswahl zweistellig werden will, ist
auf die Wähler im Osten angewiesen. „Wenn wir 10-Prozent-Partei werden
wollen, brauchen wir im Osten 20 Prozent“, so die Kalkulation von
Parteichef Bernd Riexinger.
Für die Linkspartei ist der Osten traditionell eine Versicherungspolice.
Allerdings wird die Basis dort immer älter – und dünner. In
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt verlor die Partei bei den
Landtagswahlen im vergangenen Jahr kräftig und musste die
Oppositionsführerschaft an die AfD abgeben.
Die Umfragen für die Bundestagswahl zeigen, dass man in den ostdeutschen
Ländern derzeit noch weit vom 20-Prozent-Ziel entfernt ist. In Sachsen sah
infratest dimap die Linke im Juni bei 14 Prozent, in Sachsen-Anhalt bei 17
Prozent. Man müsse noch mehr Gas geben, meint Riexinger.
## Ein Ministerium für die Ex-DDR
Die Linkspartei setzt daher auf einen eigenen Ost-Wahlkampf und will Themen
wie Renten und Löhne, aber auch die Friedenspolitik (inklusive guter
Beziehungen zu Russland), stärker in den Vordergrund stellen.
In einem zu Wochenbeginn veröffentlichten Strategiepapier (Titel: „Allianz
für Ostdeutschland“) fordern Gregor Gysi und der aus Mecklenburg-Vorpommern
stammende Spitzenkandidat der Linkspartei Dietmar Bartsch zudem die
Einrichtung eines Bundesministeriums für Infrastruktur und die neuen
Länder. Aufgabe des Ministeriums sei die zügige Angleichung der
Lebensverhältnisse in Ost und West.
18 Aug 2017
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Die Linke
Gregor Gysi
Schwerpunkt Ostdeutschland
Die Linke
Bundestag
Lesestück Recherche und Reportage
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Bundestag
Lesestück Interview
Lesestück Recherche und Reportage
## ARTIKEL ZUM THEMA
Landesgruppe Ost gegründet: Die Linke fusioniert den Osten
Die ostdeutschen Abgeordneten der Linksfraktion haben eine gemeinsame
Landesgruppe gegründet. Grund sind die Verluste bei der Wahl.
Gysis Memoiren „Ein Leben ist zu wenig“: Herzerfrischend eitel
Wende, Opposition, Stasi, Schießbefehl: Gregor Gysi erinnert sich in „Ein
Leben ist zu wenig“ an sein Wirken – unterhaltsam und meistens ehrlich.
Linke im Wahlkampf: Gysi lässt anschreiben
Gregor Gysi will's wissen. Der 69-Jährige kämpft um ein Direktmandat, einen
Listenplatz hat er nicht. Mit dem linken Politpromi auf Wahlkampftour.
Wahlkampf der Linken in Berlin: Der „nette Kollege“ Liebich
Im Berliner Wahlkreis Pankow ist die CDU dem Direktkandidaten der Linken
auf den Fersen. Gentrifiziert Schwarz-Grün die Linke weg?
Debatte Politik im Bundestag: Die Mini-Opposition
Linkspartei und Grünen fällt es schwer, sich als Alternative zur Regierung
zu beweisen. Schuld ist nicht allein die Große Koalition.
Gregor Gysi über Politik der EU: „Ich mache, was ich will“
Wir müssen das Gegenstück zum Rechtsruck werden, sagt Gregor Gysi als Chef
der Europäischen Linken. Er möchte die EU sozialer machen.
Hinterbänkler Gregor Gysi: Linker Liebling hält nicht still
Er war lange das Gesicht der Linkspartei. Seit Oktober 2015 ist Gysi nicht
mehr Fraktionsvorsitzender. Er sucht neue Aufgaben, die alten ähneln.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.