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# taz.de -- Konflikt zwischen USA und Nordkorea: Kim atmet durch
> Nordkorea kündigt an, vorerst keine Raketen nach Guam abzuschießen. Die
> USA und Japan haben mit militärischen Übungen begonnen.
Bild: Hat seine Raketen auf Guam gerichtet: Kim Jong Un mit Militärs
Seoul/Washington rtr | Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un sendet im
Konflikt mit den USA ein Entspannungssignal. Der Staatschef kündigte am
Dienstag an, mit seiner Entscheidung über einen Raketenstart in Richtung
der US-Pazifikinsel Guam zu warten. Er werde die Taten der USA etwas länger
beobachten, sagte Kim nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur
KCNA bei einem Besuch der Armeeführung.
In Südkorea erklärte Präsident Moon Jae In, alles dafür zu tun, einen Krieg
auf der Halbinsel zu verhindern. China rief alle Seiten auf, das Feuer
nicht weiter anzuheizen. Die Börsen reagierten auf die Äußerungen Kims
erleichtert. In Asien legten die Aktienmärkte den zweiten Tag in Folge zu.
Der Dollar notierte fester.
Kim hat dem Bericht zufolge nun Pläne der Armee für einen Raketenstart
Richtung Guam, wo die USA einen wichtigen Militärstützpunkt betreiben,
erhalten. Die Mittelstreckenraketen würden über Japan hinwegfliegen. Allein
die Ankündigung, bald die Pläne dafür in den Händen zu halten, hatte zu
einer verbalen Aufrüstung zwischen den USA und Nordkorea geführt. Per
Twitter hatte US-Präsident Donald Trump erklärt, militärische Lösungen
seien vorbereitet. Zur Abschreckung setzen die USA zusammen mit ihrem
Verbündeten Südkorea weiter auf gemeinsame Manöver.
Auch Japan demonstriert militärische Stärke. Am Donnerstag begannen die USA
und Japan ein auf 18 Tage angelegtes Manöver auf der nordjapanischen Insel
Hokkaido begonnen, zu dem auch Raketenübungen gehören. Ministerpräsident
Shinzo Abe erklärte, höchste Priorität habe es, einen Raketenstart
Nordkoreas zu verhindern. Darin sei er sich nun mit Trump in einem
Telefonat einig gewesen.
## „Militär jederzeit einsatzbereit“
In diesem Zusammenhang rief Südkoreas Präsident Moon Nordkorea zum Dialog
auf und erklärte, es werde keine Militäraktion auf der koreanischen
Halbinsel ohne die Zustimmung Südkoreas geben. „Die Regierung wird unter
allen Umständen einen Krieg verhindern.“ Moon äußerte sich anlässlich des
72. Jahrestages der Befreiung der Halbinsel von der japanischen Besatzung,
den beide koreanische Staaten begehen.
KCNA berichtete weiter, Kim habe die Pläne, nach denen die Raketen kurz vor
der Küste Guams ins Meer niedergehen sollen, lange geprüft und mit
Offizieren beraten. Die USA sollten „durch ihre Taten zeigen, ob sie die
Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verringern und einen gefährlichen
militärischen Zusammenstoß verhindern wollen“, erklärte der Staatschef dem
Bericht zufolge.
Er habe das Militär angewiesen, jederzeit einsatzbereit zu sein, wenn er
eine Entscheidung treffe. „Er sagte, wenn die Yankees mit ihren extrem
gefährlichen und unverantwortlichen Aktionen auf der koreanischen Halbinsel
und in ihrer Umgebung weitermachen, wenn sie die Selbstbeherrschung der
DVRK auf die Probe stellen, dann wird diese eine wichtige Entscheidung
treffen, so wie sie es bereits angekündigt hat.“ DVRK steht für
Demokratische Volksrepublik Korea, den offiziellen Namen Nordkoreas.
US-Verteidigungsminister Jim Mattis hatte Nordkorea gewarnt. „Wenn sie die
Vereinigten Staaten unter Beschuss nehmen, könnte sich dies sehr schnell zu
einem Krieg zuspitzen“, sagte er vor Journalisten. Allerdings waren jüngst
auch immer wieder entspanntere Töne angeschlagen worden. Guams Gouverneur
Ray Tenorio sagte, er könne keine unmittelbare Gefahr für seine Insel
ausmachen. Guam liegt etwa 3500 Kilometer von Nordkorea entfernt. Die 60
Kilometer lange und 20 Kilometer breite Insel ist ein Außengebiet der USA.
Die Bewohner sind US-Staatsbürger.
15 Aug 2017
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