Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Konflikt zwischen USA und Nordkorea: Peking um Deeskalation bemüht
> Chinas Staatschef Xi Jingping spricht mit Trump und hofft auf eine
> friedliche Lösung des Konflikts. Japan stationiert Raketenabfangsysteme.
Bild: Best friends. Fast (Archivbild April 2017)
Peking/Bedminster rtr/ap/afp | Chinas Staatschef Xi Jinping hat
US-Präsident Donald Trump nach dessen erneuter Drohung gegen Nordkorea zur
Zurückhaltung gemahnt. Die „maßgebliche Seite“ müsse „Worte und Handlu…
vermeiden, die die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verschärfen“,
forderte Xi nach Angaben des staatlichen Fernsehens in einem Telefonat mit
Trump am Samstag. Der Konflikt um das Atomprogramm Nordkoreas müsse
friedlich durch Gespräche gelöst werden. Trump hatte zuvor im verbalen
Schlagabtausch mit der Führung in Pjöngjang nachgelegt und [1][via Twitter]
erklärt, militärische Lösungen seien komplett vorbereitet, „geladen und
entsichert“.
Es sei sowohl im Interesse Chinas als auch der USA, dass der Frieden auf
der koreanischen Halbinsel erhalten bleibe und diese ein Gebiet frei von
Atomwaffen werde, sagte Xi laut chinesischem Staats-TV. Das Präsidialamt in
Washington teilte mit, Trump und Xi seien sich einig gewesen, dass
Nordkorea mit seinem „provokativen und eskalierenden Verhalten“ aufhören
müsse. Die Beziehung zwischen Xi und Trump sei „äußerst eng und wird
hoffentlich zu einer friedlichen Lösung des Nordkorea-Problems führen“.
Beide stimmten überein, dass [2][die jüngste Resolution des
UN-Sicherheitsrats] ein wichtiger Schritt hin zu Frieden und Stabilität auf
der Halbinsel sei. China ist einer der wenigen und zugleich wichtigster
Unterstützer Nordkoreas.
Trump und Nordkorea hatten sich in den vergangenen Tagen mehrfach mit
Drohungen gegenseitig überzogen. Das schürte weltweit Sorgen, der Konflikt
könne militärisch eskalieren. Die Börsenplätze verbuchten schwere Verluste.
Bis Freitag büßten sie weltweit mehr als eine Billion Dollar an Wert ein.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow nannte die Wortwahl aus Washington
und Pjöngjang übertrieben. Er kündigte einen russisch-chinesischen
Vermittlungsversuch an. Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte, die
Eskalation der Sprache werde nicht zu einer Lösung des Konflikts beitragen.
Sie sehe auch keine militärische Lösung. Wichtig sei jetzt die
internationale Abstimmung, besonders zwischen den USA und China, aber auch
mit Südkorea und Japan. Trump sagte dazu wenig später: „Lasst sie für
Deutschland sprechen.“
Seine Drohungen gegenüber Nordkorea bekräftigte der US-Präsident vor
Reportern auf seinem Golf-Anwesen im Bundesstaat New Jersey, wo er derzeit
Urlaub macht. „Ich hoffe, dass sie voll und ganz das Gewicht meiner Worte
verstehen. Und was ich gesagt habe, das habe ich auch so gemeint.“
Angesprochen auf seine Formulierung „geladen und entsichert“ („locked and
loaded“), sagte Trump: „Diese Worte sind sehr, sehr leicht zu verstehen.“
Der Ausdruck wurde im amerikanischen Sprachgebrauch berühmt durch den Film
„Du warst unser Kamerad“ („Sands of Iwo Jima“) von 1949 mit John Wayne …
der Hauptrolle, der im Zweiten Weltkrieg spielt. Er beschreibt
Vorbereitungen zum Abfeuern einer Waffe.
Trump bezeichnete die Lage als sehr gefährlich. Sollte Nordkoreas
Machthaber Kim Jong Un „irgendetwas mit Blick auf Guam oder einen anderen
Ort, der amerikanischen Territorium oder ein amerikanischer Verbündeter
ist, unternehmen, wird er es wahrlich bereuen – und er wird es schnell
bereuen“. Trump sagte aber auch: „Niemand liebt eine friedliche Lösung mehr
als Präsident Trump.“
Nordkorea hat angekündigt, dass bis Mitte August ein Einsatzplan stehen
soll, um vier Mittelstreckenraketen über Japan hinweg auf Guam abzufeuern.
Auf der Pazifikinsel leben rund 163.000 Menschen. Die USA haben dort eine
Luftwaffenbasis, einen Marinestützpunkt mit U-Booten, eine Einheit der
Küstenwache und rund 6000 Militärangehörige. In einem Telefonat mit Guams
Gouverneur Eddie Baza Calvo sagte Trump, die USA stünden „zu 1000 Prozent“
an der Seite der Inselbewohner. „Sie sind sicher.“
Daraufhin hat Japan damit begonnen, Raketenabfangsysteme in vier westlich
gelegene Präfekturen zu bringen. Wie das japanische
Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte, werden die bodengestützten
Flugabwehrraketensysteme in Hiroshima, Kochi, Shimane und Ehime
stationiert. Dies dient zur Abwehr der Bedrohung japanischen Territoriums
durch nordkoreanische Raketen.
12 Aug 2017
## LINKS
[1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/895970429734711298
[2] /Umgang-mit-Nordkorea/!5433422/
## TAGS
Nordkorea
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Donald Trump
China
Japan
Xi Jinping
Xi Jinping
Nordkorea
Südkorea
Nordkorea
Schwerpunkt Atomkraft
Nordkorea
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Nordkorea
Nordkorea
Nordkorea
Nordkorea
## ARTIKEL ZUM THEMA
Chinas Präsident festigt seine Macht: Xi gilt nun offiziell als Vordenker
Der chinesische Präsident Xi Jinping schafft etwas, das bisher nur
Staatsgründer Mao Tsetung vergönnt war: Die Partei nimmt sein Gedankengut
in ihre Verfassung auf.
Kongress von Chinas KP: Der mächtige Xi
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat mehr Macht an sich gerissen
als seine beiden Vorgänger. Er könnte zum Mao des 21. Jahrhunderts werden.
Kommentar Militärmanöver in Südkorea: Raus aus der Eskalationsspirale
Militärmanöver im Süden wie Raketentests des Nordens erhöhen die Gefahr
eines bewaffneten Konflikts. Eine kluge Politik sieht anders aus.
USA und Südkorea beginnen Manöver: Kriegsspiele in Korea
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist angespannt. In dieser Situation
hat ein südkoreanisch-amerikanisches Militärmanöver besondere Brisanz.
Konflikt zwischen USA und Nordkorea: Kim atmet durch
Nordkorea kündigt an, vorerst keine Raketen nach Guam abzuschießen. Die USA
und Japan haben mit militärischen Übungen begonnen.
Konflikt zwischen USA und Nordkorea: Bizarrer Anruf aus Washington
Die verbale Aufrüstung zwischen den USA und Nordkorea bietet immer wieder
neue Pointen. Das sieht skurril aus, birgt aber große Gefahren.
Nach Eskalation im Nordkorea-Konflikt: China kündigt Importstopp an
China ist der einzige Handelspartner von Nordkorea. Ab Dienstag will das
Land die UN-Sanktionen gegen Nordkorea umsetzen.
Kommentar Trump und Nordkorea: Gefährliches Spiel
Im Umgang mit Nordkorea verhält sich US-Präsident Donald Trump wie ein
Kind. Die große Frage ist, ob er dennoch auf kritische Fragen hören wird.
Konflikt zwischen USA und Nordkorea: Merkel geht auf Distanz
Im Konflikt zwischen Washington und Pjöngjang warnt Merkel vor einer
militärischen Antwort. Moskau ist „sehr beunruhigt“. Doch Trump droht
weiter.
Umgang mit Nordkorea: Isoliert in einer ratlosen UNO
Zur Beilegung des Konflikts mit Nordkorea hat die internationale
Gemeinschaft keine anderen politischen Alternativen als Sanktionen.
Konflikt Nordkorea-USA: Trump droht Pjöngjang weiter
US-Präsident Trump sagt, Nordkorea solle „sehr, sehr nervös“ sein. Seine
„Feuer und Wut“-Drohung sei sogar „vielleicht nicht scharf genug“ gewes…
Konflikt zwischen USA und Nordkorea: Nordkorea legt Pläne für Angriff vor
Die Drohungen gegen die USA sind so konkret wie nie. Dennoch ist ein
Angriff unwahrscheinlich. International rufen Politiker zur Deeskalation
auf.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.