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# taz.de -- Kommentar Polizeikosten im Fußball: Der Staat spielt mit
> Der Fußball tut doch längst alles, um Problemfans Probleme zu bereiten.
> Was soll also dieses seltsame Einklagen von Geld?
Bild: Längst bezahlt: Polizeieinsatz im Jahr 2014 beim Spiel Werder Bremen geg…
Die Deutsche Fußballliga muss also nicht für Polizeieinsätze [1][bei
besonders brisanten Partien bezahlen]. Die Gebührenbescheide, die dem
Dachverband der deutschen Profiklubs vom Land Bremen zugeschickt worden
sind, wurden vom Verwaltungsgericht Bremen als nicht rechtmäßig bezeichnet.
Im Sinne einer plumpen Steuerzahlerlogik ist das Urteil ein Ärgernis. Nach
der wäre es nur logisch, wenn der immer reicher werdende Profifußball für
die Kosten aufkommt, die im Zusammenhang mit den von ihm veranstalteten
Spielen entstehen. Ist schon richtig: hätte der Hamburger SV nie gegen
Werder Bremen gespielt, dann wäre so manche Einsatzstunde bei der Polizei
gar nicht erst angefallen. Im Sinne dieser Logik gehört so ein Spiel dann
am besten gleich ganz verboten.
Aber ist der Fußball als Veranstalter auch Ausrichter der
Auseinandersetzungen zwischen den Fans? Ist die DFL die Schlachtenlenkerin
in den Fankriegen, wie sie zwischen Anhängern von Borussia Dortmund und
Schalke 04 oder Hannover 96 und Eintracht Braunschweig regelrecht
zelebriert werden? Wohl kaum.
Kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Fangruppierungen,
sind die Funktionäre die ersten, die behaupten, bei den Beteiligten handele
es sich um Verbrecher, die mit dem Fußball nicht am Hut hätten. Das Wort
Fans wird dann in Anführungszeichen gesetzt.
## Randale als Jugendkultur
Wer das Abbrennen von pyrotechnischen Erzeugnissen für eine stimmungsvolle
Art hält, die Kurve einzufärben, der wird von den Klubs beäugt wie ein
Schwerverbrecher. Und wer ein kritisches Transparent in der Kurve hochhält,
auch der muss damit rechnen, mit einem Stadionverbot belegt zu werden,
selbst wenn er auf seine Tapete nicht viel mehr geschrieben hat als „Scheiß
DFB!“
Der Fußball tut beinahe alles, um sogenannten Problemfans Probleme zu
bereiten. Er erstellt Sicherheitskonzepte, die nur einen Schluss zulassen:
Der Fußball ist längst Freund und Helfer der Polizei. Was soll also dieses
Einklagen von Geld?
Wenn randaleorientiertes Fanverhalten zur Jugendkultur wird, ist das ein
gesellschaftliches Problem, für dessen Lösung es ohnehin mehr braucht als
polizeiliche Maßnahmen. Hier ist der Staat in der Verantwortung. Die sollte
er doch bitte nicht privat wirtschaftenden Unternehmen wie den Profiklubs
der Bundesliga zuschieben.
18 May 2017
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## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
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