Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Umstrittene Kredite der Deutschen Bank: Geldfluss verseucht Wasser
> NGOs werfen der Deutschen Bank vor, Umweltverschmutzung zu unterstützen.
> Leidtragende sind vor allem Kleinbauern.
Bild: Dreckige Wasser sind tief: Die Deutsche Bank soll mehrere schmutzige Gesc…
Berlin taz | Vor der Aktionärsversammlung der Deutschen Bank am 18. Mai
fordern die Menschenrechtsorganisationen Misereor und Facing Finance die
Bank auf, keine Kredite mehr an den Schweizer Bergbaukonzern Glencore zu
vergeben. Dem Unternehmen werde in mehreren Ländern vorgeworfen, gegen
soziale und ökologische Standards zu verstoßen, machen sie [1][in einer
neuen Studie] deutlich. Die Deutsche Bank hat demnach Kredite in Höhe von
1,2 Milliarden Euro für Glencore bereitgestellt.
Laut dem Bericht werden dem Rohstoffunternehmen zum Beispiel Korruption und
Menschenrechtsverletzungen im Kongo vorgeworfen. In Peru soll Glencore
schwermetallhaltiges Wasser auf das Weideland um die Kupfermine Tintaya
nahe der Stadt Espinar gepumpt und dafür auch eine Strafe der peruanischen
Umweltbehörde kassiert haben.
Die Verschmutzung vor allem des Wassers sorge für gesundheitliche Probleme
bei den Bewohnern der Gegend, sagt Jaime Borda von der peruanischen
Menschenrechtsorganisation Derechos Humanos sin Fronteras. In ihrem Blut
sei Arsen, Blei und Kadmium nachweisbar. Sie klagten über Kopfschmerzen und
Probleme mit den Nieren und dem Magen. „Vorher gab es diese Probleme
nicht“, sagt Borda. Auch träten sie lediglich in den Gemeinden rund um die
Mine auf – das seien Indikatoren dafür, dass die Bergbautätigkeiten
ursächlich sind.
Die Deutsche Bank weist daraufhin, dass sie zu „Transaktionen in
Kundenbeziehungen“ keine Auskunft geben dürfe. „Ich kann Ihnen allerdings
versichern, dass wir die aufgenommene Kritik mit dem Unternehmen aktuell
diskutieren“, gibt ein Sprecher an.
## Noch mehr schmutzige Geschäfte
Gegenwind bekommt die Deutsche Bank aber noch von weiteren
Nichtregierungsorganisationen. Der Menschenrechts- und Umweltschutzverein
Urgewald unter anderem macht darauf aufmerksam, dass die Bank an der Spitze
eines Finanzkonsortiums für zwei neue Kohlekraftwerke in Punta Catalina in
der Dominikanischen Republik stehe. Die Aufträge dafür habe der
brasilianische Konzern Odebrecht erhalten, der gerade in einen
Schmiergeldskandal verwickelt ist.
Es dürfe hier kein Geld mehr fließen, sagt Regine Richter von Urgewald.
„Hier kann die Deutsche Bank beweisen, wie wichtig ihr Gesetzestreue in den
von ihr finanzierten Projekten ist.“
18 May 2017
## LINKS
[1] http://www.facing-finance.org/de/publications/deutsche-banken-und-glencore-…
## AUTOREN
Eva Oer
## TAGS
Deutsche Bank
Umweltverschmutzung
Kredite
Wasser
Schwerpunkt Klimawandel
NGO
Immobilienbranche
Deutsche Bank
Deutsche Bank
Bergbau
## ARTIKEL ZUM THEMA
Tod durch verschmutztes Wasser: Helfen, wo es nottut
Pro Jahr sterben 780.000 Menschen an verschmutztem Wasser, sagt Stefan
Reuter von der Bremer Organisation Borda – und ruft zum Spenden auf.
Frühjahrstagung von IWF und Weltbank: Das uneingelöste Klimaversprechen
Beim IWF sind neue Kredite für Griechenland auf einmal wieder ein großes
Thema. Es überdeckt wichtige Entscheidungen zum Klimawandel.
Rohstoffkonzern schüchtert NGO ein: Wenn Glencore höflich bittet
Die Nichtregierungsorganisation Facing Finance löscht ihre Kritik an dem
Schweizer Rohstoffkonzern Glencore. Sie spricht von Drohung.
Streit um Schrottimmobilien: Neue Vorwürfe gegen Deutsche Bank
Ein Jurist hält die Käufer überteuerter Wohnungen für übervorteilt. Er will
ihnen zu ihrem Recht verhelfen. Die Bank bezichtigt er des Prozessbetrugs.
Kommentar Strategie der Deutschen Bank: Ein mieses Geschäft
Die Deutsche Bank nutzt den „Trump-Effekt“ und andere Möglichkeiten, um
sich zu sanieren. Gewinnen kann dabei niemand.
Strafe gegen Deutsche Bank: Die Achse der Abzocker
Die Deutsche Bank rückt im Schurkenranking auf Platz vier auf. Sie muss
wegen illegaler Geschäfte vor der Finanzkrise 7,2 Milliarden Dollar zahlen.
Konflikt um Kupfermine: Das Misstrauen ist geblieben
Mit einem runden Tisch hat Perus Regierung den Bergbaukonflikt in Espinar
unter Kontrolle bekommen. Doch die Ursachen sind geblieben.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.