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# taz.de -- Kommentar Strategie der Deutschen Bank: Ein mieses Geschäft
> Die Deutsche Bank nutzt den „Trump-Effekt“ und andere Möglichkeiten, um
> sich zu sanieren. Gewinnen kann dabei niemand.
Bild: Die Deutsche Bank setzt auf Aktienflut – was die Gewinne der AnlegerInn…
Kapital ist knapp bei der Deutschen Bank, wie die jüngste Nachricht zeigt:
Der Aufsichtsrat beschloss am Wochenende, Aktien im Wert von acht
Milliarden Euro auszugeben.
Diese Kapitalerhöhung ist bitter für die bisherigen Aktionäre, denn ihre
Anteile werden „verwässert“. Künftig müssen sie sich einen eventuellen
Bankgewinn mit weiteren Eigentümern teilen. Allerdings liegt die Betonung
auf „eventuell“, wenn es um denkbare Profite geht. Denn bisher macht die
Bank nur Verluste, weil sie in endlose Rechtsstreitigkeiten verwickelt ist.
Daher ist es bereits eine gute Nachricht, dass überhaupt eine
Kapitalerhöhung anvisiert werden kann. Noch vor einem halben Jahr wäre dies
undenkbar gewesen, als bereits spekuliert wurde, ob der Staat einspringen
muss. Inzwischen hat sich der Kurs jedoch fast verdoppelt, weil die Aktie
vom „Trump-Effekt“ profitiert. Der neue US-Präsident hat angekündigt, dass
er die Regulierung für Investmentbanken reduzieren oder sogar gänzlich
aufheben will. Seither träumen die Börsianer von global entfesselten
Finanzmärkten.
Diesen Effekt wollte die Deutsche Bank so schnell als möglich nutzen, um
ihre Kapitalerhöhung durchzuziehen. Allerdings reichen acht Milliarden Euro
nicht aus, um die Bank zu sanieren. Also wird jetzt auch das Tafelsilber
verkauft. Die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank ist sehr profitabel
und wird nun zum Teil an die Börse gebracht, was weitere knapp zwei
Milliarden Euro bringen soll.
Letztlich wird den Anlegern also ein mieses Geschäft offeriert: Sie sollen
Aktien für eine Bank zeichnen, die gleichzeitig einen Teil ihres Geschäfts
verscherbelt. Wo soll da der Gewinn herkommen?
Diese lästige Frage umgeht die Bank, indem sie einen weiteren Joker
präsentiert. Das Personal wird reduziert. Nach dem Motto: Je geringer die
Ausgaben, desto größer der Profit. Dieser Trick mag Börsianer überzeugen,
aber ein Geschäftsmodell ist das nicht.
6 Mar 2017
## AUTOREN
Ulrike Herrmann
## TAGS
Deutsche Bank
Aktien
Anleger
Kapital
Deutsche Bank
Immobilienbranche
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