Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Trump und Sonderermittlung: Besser Präsident als Märtyr…
> Es wäre Donald Trump von Herzen gegönnt, würde er über seine Inkompetenz
> stürzen. Wichtiger wäre aber, seine Ideen würden ihn diskreditieren.
Bild: Grün ist die Hoffnung – Trump soll ruhig gehen, aber aus den richtigen…
Donald Trump hat in seiner kurzen politischen Karriere schon mehr
[1][Skandale] überstanden als die meisten Politiker in ihrem ganzen Leben.
So etwas wie die [2][letzten zwei Wochen] allerdings, an denen kein Tag
verging, ohne dass er sich entweder selbst rhetorisch den Fuß wegschoss
oder aber neue belastende Enthüllungen auftauchten, hat selbst er noch
nicht erlebt.
Die Einsetzung eines Sonderermittlers zur vermuteten Russland-Connection
des Präsidenten und seines Umfelds verleiht der Angelegenheit zusätzliche
Dringlichkeit: So nah an einem Amtsenthebungsverfahren nach so kurzer Zeit
war noch kein US-Präsident vor ihm.
Nichts aber wäre falscher, als Trump jetzt deshalb [3][aus dem Weißen Haus
zu jagen]. Denn erstens: Für diejenigen, die ihn voller Überzeugung gewählt
haben, ist das aktuelle Geschehen bloß der erwartbare verzweifelte Kampf
des Establishments gegen den Outsider.
Dieser stilisiert sich [4][per Twitter] zum Opfer einer Hexenjagd – und
genau so sehen seine Anhänger das auch. Die mutmaßliche russische
Einmischung in die US-Wahlen ist für sie nur Jammerei der unterlegenen
Demokraten um Hillary Clinton.
Und damit haben sie, zweitens, weitgehend recht. Jedenfalls insoweit, als
Clinton die Wahl im November nicht wegen russischer Einmischung verloren
hat. Das haben die Demokraten ganz allein verbockt. Aber in puncto
Weinerlichkeit stehen sie Trump in nichts nach. Je länger sich die
politische Agenda um die Russland-Verbindungen dreht, desto weniger tun die
Demokraten, was sie eigentlich tun müssten: aus den verlorenen Wahlen
lernen. Eine inhaltlich substanzielle Opposition organisieren. Eine
Strategie für die Kongresswahlen 2018 entwickeln.
Freilich: Sollte Trump doch über die ganzen Knüppel stolpern, die er sich
mit seiner legendären Führungsunfähigkeit ständig selbst in den Weg legt,
dann sei ihm das Scheitern von Herzen gegönnt. Noch besser für die Welt
wäre es allerdings, wenn Trumps rechtsdemagogische Scharlatan-Truppe nicht
über den inkompetenten Umgang mit Vorwürfen stürzt, die nicht nur seinen
Anhängern schnurzegal sind.
Besser wäre es, Donald Trumps politische Ideen, soweit man den bisherigen
Irrsinn so nennen darf, würden sich nachhaltig und öffentlich
diskreditieren. Ein Märtyrer Trump ist nur ein bisschen ungefährlicher als
ein Präsident.
18 May 2017
## LINKS
[1] /!5410572/
[2] /!5410287/
[3] /!5392049/
[4] https://twitter.com/realDonaldTrump
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
US-Demokraten
James Comey
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Russland
Hillary Clinton
Donald Trump
Geheimnisverrat
Lesestück Meinung und Analyse
Donald Trump
USA
UN-Klimakonferenz
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
USA
## ARTIKEL ZUM THEMA
Verhältnis US-Republikaner und Trump: Politik auf Kleinkindniveau
Mit seiner Unberechenbarkeit ruiniert Donald Trump das Ansehen der
Vereinigten Staaten in der Welt. Warum halten die Republikaner an ihm fest?
Trump-Besuch in Saudi Arabien: „Mit Saudis komme ich klar“
Am Wochenende wird der US-Präsident eine Rede über „eine friedliche Vision
des Islam“ halten, heißt es. Wir haben das Redemanuskript exklusiv vorab.
Donald Trump in Saudi-Arabien: Über die Waffen zur Loyalität
Es ist die erste offizielle Auslandsreise des US-Präsidenten. Er plant
einen Waffendeal und eine Grundsatzrede über den Islam.
UN-Klimakonferenz in Bonn: Optimistisch schon aus Trotz
Keiner weiß, welchen Plan Donald Trump beim Thema Klima verfolgt. Der Rest
der Welt sorgt sich heimlich, arbeitet aber einfach weiter.
Russland-Affäre der US-Regierung: Trump bekommt Sonderermittlung
Ein Sonderermittler soll untersuchen, ob das Trump-Wahlkampfteam Kontakte
nach Russland hatte. Für den Posten ist Ex-FBI-Chef Robert Mueller
vorgesehen.
Russland reagiert auf Vorwürfe: Traumteam mit Einschränkungen
Offiziell äußert sich die russische Regierung nicht zu den angeblichen
Infos Trumps an Lawrow. Die Kritik an US-Medien fällt aber scharf aus.
Klima-Aktivisten gehen auf die Straße: „Es gibt keinen Planeten B“
Rund 250.000 Menschen demonstrieren in Washington gegen Donald Trumps
Klimapolitik. Umweltschützer verlegen ihre Aktivitäten auf die Lokalebene.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.