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# taz.de -- Terrorermittlungen in der Bundeswehr: Von der Leyen will aufklären
> Statt in die USA reist die Verteidigungsministerin nun nach Illkirch, um
> den Fall des terrorverdächtigen Soldaten aufzuklären. Kritik hagelt es
> trotzdem.
Bild: Besonders schlau war es nicht, als Verteidigungsministerin der Truppe „…
Berlin dpa/rtr | Angesichts der Terrorermittlungen in der Bundeswehr ist
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) [1][am Mittwoch ins
französische Illkirch aufgebrochen]. An dem Standort der
Deutsch-Französischen Brigade war der [2][rechtsextreme Bundeswehroffizier
Franco A.] stationiert, der inzwischen unter Terrorverdacht steht.
Von der Leyen reist in Begleitung von Generalinspekteur Volker Wieker zu
der ehemaligen Dienststätte des Soldaten, um sich selbst ein Bild zu
machen. Dort waren ein Wehrmachtsposter gefunden und ein Sturmgewehr mit
eingeritztem Hakenkreuz. Für ihren Besuch in Illkirch hatte von der Leyen
am Dienstag kurzfristig eine USA-Reise abgesagt.
Franco A. sitzt in Untersuchungshaft. Der 28-jährige Deutsche soll in der
Bundesrepublik als syrischer Flüchtling registriert worden sein.
Möglicherweise plante der [3][Rechtsextremist] Anschläge. Von der Leyen
steht selbst unter Druck in der Affäre, weil sie der Bundeswehr am
Wochenende ein „Haltungsproblem“ und „eine Führungsschwäche auf
verschiedenen Ebenen“ bescheinigt hatte.
Wenn die Ministerin die Truppe nach dreieinhalb Jahren im Amt unter
Generalverdacht stelle und Pauschalkritik an ihr übe, falle dies auch auf
sie selbst zurück, bemängelten Kritiker. Leyen relativierte später ihre
Generalkritik und betonte, die übergroße Mehrheit der Soldaten verrichte
einen tadellosen Dienst.
## Grüne verlangen Aufklärung über rechtes Netzwerk
Die Grünen fordern Aufklärung darüber, ob es ein rechtsextremes Netzwerk
rund um Franco A. gab. „Das wäre natürlich das absolute Horror-Szenario,
wenn es dort in irgendeiner Form ein Netzwerk gegeben hätte, das (…)
möglicherweise gewaltsame Anschläge geplant hat“, sagte die
Grünen-Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger dem Deutschlandfunk am
Mittwoch.
Ob ein solches Netz existierte, sei für sie auch nach der Unterrichtung der
Obleute des Verteidigungsausschusses durch das Ministerium offen. Sie habe
aber den Eindruck, dass das Ministerium an dieser Stelle am Dienstag wieder
etwas zurückgerudert sei.
Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold warf Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen schwere Fehler im Umgang mit der Affäre um Franco A.
vor. „Zur Größe würde jetzt auch gehören zu sagen: ‚Ja, ich habe etwas
Falsches gesagt. Es war falsch. Es hat Vertrauen zerstört‘“, sagte er der
ARD.
3 May 2017
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