# taz.de -- Nach Äußerung von Frauke Petry: Juden weisen AfD-Avancen zurück | |
> Mal wieder eine steile These von AfD-Chefin Frauke Petry: Ihre Partei sei | |
> ein „Garant jüdischen Lebens“ in Deutschland. Charlotte Knobloch hält d… | |
> für verlogen. | |
Bild: Die AfD eine Stütze jüdischen Lebens in Deutschland? Das kauft Charlott… | |
BERLIN afp | Die Darstellung von [1][AfD-Chefin Frauke Petry], ihre Partei | |
sei ein „Garant jüdischen Lebens“ in Deutschland, wird von jüdischer Seite | |
zurückgewiesen. Die AfD stehe vielmehr für „Holocaustrelativierung oder gar | |
-leugnung sowie offene Nähe zur Neonaziszene“, erklärte am Donnerstag die | |
Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, | |
Charlotte Knobloch. Die AfD sei für jüdische Menschen in Deutschland „nicht | |
wählbar“. | |
„Es ist an Dreistigkeit und Verlogenheit kaum zu übertreffen, wie die AfD | |
die [2][berechtigten Sorgen jüdischer Menschen vor Antisemitismus unter | |
Muslimen] in Deutschland für ihre Zwecke missbraucht“, erklärte Knobloch | |
mit Blick auf Petry weiter. Diese Sorgen seien zwar berechtigt, doch sei | |
dieser Antisemitismus nicht erst durch die aktuelle Zuwanderung importiert | |
worden, sondern „wuchert bereits seit langem in der muslimischen | |
Gemeinschaft hierzulande“. | |
Die AfD jedoch sei „inzwischen [3][als rechtsextrem] anzusehen“ und stehe | |
„für Revisionismus, religionsfeindliche Konzepte, eine | |
völkisch-nationalistische Vision, offen und folgenlos geäußerte | |
rassistische, fremdenfeindliche und antisemitische Thesen“, warf Knobloch | |
der Partei vor. Wenn überhaupt distanziere sich die Partei nur halbherzig | |
von diesbezüglichen Provokationen aus den eigenen Reihen. Allerdings sei | |
auch darüber hinaus immer noch „Antisemitismus in Deutschland tief | |
verwurzelt“, auch als israelbezogener Antisemitismus „in weiten Teilen des | |
linken politischen Spektrums“. | |
Petry hatte der Zeitung Die Welt vom Donnerstag gesagt, die AfD sei „einer | |
der wenigen politischen Garanten jüdischen Lebens auch in Zeiten illegaler | |
antisemitischer Migration nach Deutschland“. Auch gehöre es für ihre Partei | |
„zum politischen Selbstverständnis, an die Grauen des Holocaust zu | |
erinnern“. | |
Die AfD-Chefin reagierte auf Kritik des Präsidenten des Jüdischen | |
Weltkongresses, Ronald Lauder, der die AfD ebenfalls [4][in der Welt ] als | |
„Schande für Deutschland“ bezeichnet hatte. Petry verwies dabei auch auf | |
frühere Äußerungen des Präsidenten des Zentralrats der Juden in | |
Deutschland, Josef Schuster, der vor dem Tragen der jüdischen Kippa in | |
einigen „Problemvierteln“ deutscher Städte gewarnt hatte. | |
6 Apr 2017 | |
## LINKS | |
[1] /Machtkampf-in-der-AfD/!5397175 | |
[2] /Antisemitismus-an-Berliner-Schule/!5393958 | |
[3] /Rechtsextremismusexperte-ueber-die-AfD/!5390321 | |
[4] https://www.welt.de/politik/ausland/article163246107/Die-AfD-ist-eine-Schan… | |
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