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# taz.de -- Raketentest Nordkoreas: Konflikt setzt Trump unter Druck
> Nach dem jüngsten Raketentest Nordkoreas hat das US-amerkanische Militär
> begonnen, Ausrüstungsteile für ein Raketenabwehrsystem nach Südkorea zu
> bringen.
Bild: In Südkorea werden die nordkoreanischen Raketentests mit Sorge beobachtet
Washington ap | Nordkoreas jüngster Test mit ballistischen Raketen drängt
die US-Regierung von Donald Trump zum Handeln. Am Dienstag begann das
Militär, Ausrüstungsteile für das umstrittene Raketenabwehrsystem THAAD
nach Südkorea zu bringen. Fraglich ist, ob eine weitere Reaktion folgen
wird. Am Montagmorgen hatte Nordkorea vier verbotene Raketen abgefeuert,
die vor der Ostküste Südkoreas in das Japanische Meer stürzten.
Das Weiße Haus verurteilte den nordkoreanischen Test und warnte vor
schwerwiegenden Konsequenzen. In einem Gespräch mit dem japanischen
Ministerpräsidenten und dem Regierungschef von Südkorea, dem derzeit auch
das Präsidentenamt verwaltenden Hwang Kyo Ahn, habe Trump „eiserne
Unterstützung“ für die Verbündeten zugesagt.
Dabei habe er Schritte zur Abschreckung und Verteidigung betont, bei denen
die volle Breite der militärischen Fähigkeiten genutzt werden könnte. Die
drei Staatschefs vereinbarten laut Weißem Haus, die Zusammenarbeit
fortzusetzen, um Nordkorea die Konsequenzen seiner Raketentests deutlich zu
machen. Die USA und Japan haben eine Dringlichkeitssitzung des
UN-Sicherheitsrates beantragt, sagte ein UN-Diplomat am Montag.
Die Vereinigten Staaten sind besorgt, dass Kim Jong Un Raketen mit einer
Reichweite bis zum US-Festland starten könnte. Mit Blick darauf hatte Trump
versprochen: „Es wird nicht passieren“. Doch eine Strategie gegen
Nordkoreas Vorgehen ist bisher noch nicht vorgestellt worden. Kim hingegen
hatte vor drei Monaten in seiner Neujahrsansprache gesagt, sein Land sei in
der finalen Phase für den Test einer Interkontinentalrakete. Diese könnte
wegen ihrer großen Reichweite die nationale Sicherheit der USA gefährden.
## Sanktionen und militärische Aktionen im Gespräch
Das aggressive Verhalten Pjöngjangs als Reaktion auf das jüngste gemeinsame
Manöver von Südkorea und den USA dürfte eine diplomatische Lösung des
Konflikts unwahrscheinlicher machen. Die Manöver finden einmal im Jahr
statt und hatten vergangene Woche begonnen.
Im Umgang mit Nordkorea werden nach den Angaben eines
US-Regierungsvertreters derzeit mehrere Lösungen für den Konflikt in
Betracht gezogen. Wie die Nachrichtenagentur AP erfuhr, sind demnach unter
anderem verschärfte Sanktionen und militärische Aktionen im Gespräch – oder
auch, die seit langer Zeit festgefahrene Beziehung zu dem Land
wiederaufzunehmen. Die Vorgängerregierung unter Barack Obama setzte
besonders auf Sanktionen, doch diese hielten Pjöngjang offenbar nicht
sonderlich vom Ausbau seiner Raketentechnik ab.
Ein früherer Asienexperte des Weißen Hauses, Victor Cha, rechnete
unterdessen mit weiteren nordkoreanischen Raketentests. Es würden mehr
folgen, da Pjöngjang auf Militärmanöver in der Regel stets das Tempo für
seine Tests erhöhe, sagte er.
In den vergangenen sieben Wochen hat Nordkorea neun Raketentests gestartet,
darunter eine von einem U-Boot aus sowie eine mit fortgeschrittener
Reichweite. Fünf von den Tests schlugen fehl. Ein Berater der
nordkoreanischen UN-Mission sagte der AP, Machthaber Kim habe erklärt, er
werde seine Streitkräfte weiter ausbauen, solange es militärische Übungen
vor den Toren seines Landes gebe.
7 Mar 2017
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