Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Konferenz zur Krise in Nordost-Nigeria: Gabriel sagt 120 Millonen E…
> Die Tschadsee-Region ist heimgesucht von Armut, Hunger, islamistischem
> Terror und Folgen des Klimawandels. Jetzt sagt Deutschland Hilfen zu.
Bild: Wer vor dem Terror flieht – wie diese Mutter vor Boko Haram – entkomm…
Oslo/Berlin epd/afp | Die internationale Gemeinschaft stellt mehrere
hundert Millionen Euro bereit, um die Not in der krisengeplagten
Tschadsee-Region in Afrika zu lindern. Auf einer Geberkonferenz in der
norwegischen Hauptstadt Oslo versprachen Regierungen und internationale
Organisationen am Freitag, die Länder am Tschadsee mit mindestens 672
Millionen Dollar zu unterstützen. Dies sei ein großer Sprung nach vorne,
erklärte UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien auf Twitter. Die
Bevölkerung in Nigeria, Niger, Kamerun und dem Tschad leidet unter der
brutalen Gewalt der radikalislamischen Terrorgruppe Boko Haram, einer
heftige Dürre und allgegenwärtiger Armut.
Etwa 10,7 Millionen Menschen in der Region sind laut UN auf Nothilfe
angewiesen, rund 1,5 Milliarden US-Dollar werden dafür benötigt.
Deutschland hat die Konferenz zusammen mit Norwegen und Nigeria
organisiert.
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat in Oslo 120 Millionen Euro
Hilfe für die Menschen in der Tschadsee-Region zugesagt. Die Konferenz
solle die „humanitäre Krise im Nordosten Nigerias und der Tschadsee-Region
beenden“, sagte Gabriel am Freitag.
In der Tschadsee-Region werde der Kampf gegen die Islamistengruppe [1][Boko
Haram] „gegenüber allem anderen als prioritär angesehen“, sagte Natalie
Roberts von der Organisation Ärzte ohne Grenzen. Die Organisation sieht die
medizinische Lage in der Region als „die schlimmste in der Welt“ an. Einige
Regionen seien nur mit dem Hubschrauber zu erreichen.
„Wenn wir mit dem Problem Boko Haram umgehen, sollten wir auch über das
darunterliegende Problem nachdenken – [2][die Armut]“, sagte Ahmed Shehu,
ein Vertreter der Zivilgesellschaft aus Nordost-Nigeria. Auch ein zweiter
Aspekt werde unterschätzt, der Klimawandel. Der Tschadsee sei innerhalb
weniger Jahrzehnte zu 90 Prozent ausgetrocknet.
Die Veranstalter der Konferenz in Oslo setzten sich das Ziel, 1,4
Milliarden Euro an Hilfsgeldern zusammenzubekommen. Boko Haram kämpft im
mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias seit Jahren für die Errichtung
eines islamischen Gottesstaats. Inzwischen ist die Miliz auch in den
Nachbarländern Niger, Tschad und Kamerun aktiv.
Seit 2009 wurden mehr als 20.000 Menschen getötet und mehr als 2,6
Millionen weitere in die Flucht getrieben. Ausrichter der Geberkonferenz in
Oslo sind neben Norwegen und Deutschland auch Nigeria und die Vereinten
Nationen.
24 Feb 2017
## LINKS
[1] /!5365696/
[2] /!5378086/
## TAGS
Nigeria
Boko Haram
Niger
Tschad
Kamerun
Schwerpunkt Islamistischer Terror
Tschad
Dürre
Hungersnot
Nigeria
migControl
migControl
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ex-Diktator des Tschad vor Gericht: Hissène Habré bleibt hinter Gittern
Das Sondertribunal der Afrikanischen Union fällt ein Berufungsurteil über
Tschads Exdiktator: Es bestätigt die lebenslange Haft.
Dürre in Ostafrika: Katastrophe mit Ansage
Klimaextreme, Seuchen und Bürgerkriege haben Ostafrikas Landwirtschaft aus
den Fugen geraten lassen. Jetzt drohen schwere Hungersnöte.
Frühwarnsystem gegen Ernährungskrisen: Das Geschäft mit dem Hunger
Oft tragen Spekulanten am hohen Preis für Reis, Weizen und Soja eine
Mitschuld. Nun wurde ein Warnsystem gegen Hungersnöte entwickelt.
Islamisten in Nigeria: Boko Haram schon wieder besiegt
Erneut verkündet Präsident Buhari den Sieg über die Miliz: Ihr
Hauptquartier im Sambisa-Wald ist gefallen. Aber viele Kämpfer sind längst
woanders.
Flüchtlingspolitik in Nigeria: Immer auf Augenhöhe
Nigeria hat als erstes Land einen Migrations- und Mobilitätsvertrag mit der
EU unterzeichnet. Die EU-Delegation arbeitet auf Hochtouren, um eine
Rückführungsabkommen zu verhandeln. Aber Nigeria erwartet Gegenleistungen.
Flüchtlingspolitik im Tschad: Mittendrin am Rand
Im Tschad finden mehr Menschen Zuflucht, als dass sie emigrieren. Trotz der
zentralen Lage, stand das Land deshalb bisher oft weniger im Fokus der EU.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.