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# taz.de -- Weltweite Zunahme des Waffenhandels: Wie wir lernten, die Bombe zu …
> Das Geschäft mit Rüstungsgütern nahm von 2012 bis 2016 um 8,4 Prozent zu.
> Die fünf größten Exporteure waren die USA, Russland, China, Frankreich
> und Deutschland.
Bild: Schon die Kleinsten werden mit Kreidebomben frühzeitig an das lukrative …
Stockholm epd | Der weltweite Waffenhandel wächst weiter. Das Geschäft mit
Rüstungsgütern nahm von 2012 bis 2016 um 8,4 Prozent zu verglichen mit dem
Fünfjahreszeitraum davor, wie das [1][Stockholmer
Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag bekanntgab]. Insgesamt sei dies
das größte Handelsvolumen seit Ende des Kalten Krieges gewesen.
Die fünf größten Exporteure waren den Angaben zufolge die USA, Russland,
China, Frankreich und Deutschland. Zusammen stehen diese für 74 Prozent der
internationalen Rüstungslieferungen. Die Käufer sitzen vor allem in Asien
und dem Mittleren Osten. Bereits vor einem Jahr hatten die Friedensforscher
darauf hingewiesen, dass das globale Geschäft mit Rüstungsgütern nach
Jahren des Rückgangs wieder deutlich wachse.
Spitzenreiter bleiben die USA mit einem Weltmarktanteil von 33 Prozent. Sie
steigerten ihre Waffenexporte zwischen 2012 und 2016 im Vergleich zum
Fünfjahreszeitraum davor um 21 Prozent. „Die USA exportierten Rüstungsgüter
in mindestens 100 Länder, das ist deutlich mehr als jedes andere
Zuliefererland“, sagte Sipri-Forscherin Aude Fleurant. Fast die Hälfte der
US-Exporte gingen demnach in den Mittleren Osten.
Auf Platz zwei liegt Russland mit einem Weltmarktanteil von 23 Prozent.
Chinas Ausfuhren wuchsen um 74 Prozent, damit belegt die Volksrepublik mit
6,2 Prozent globalem Marktanteil Rang drei im Exportranking. Auf den
Plätzen vier und fünf liegen Frankreich (sechs Prozent) und Deutschland
(5,6 Prozent).
Laut Sipri verringerte sich der Umfang deutscher Rüstungsexporte in dem
Fünfjahreszeitraum um 36 Prozent – trotz eines Höhepunkts 2016. Im
vergangenen Jahr lagen die Verkäufe auf einem ähnlichem hohen Niveau
befanden wie zwischen 2007 und 2011, als das Land der weltweit drittgrößte
Exporteur war. Im Untersuchungszeitraum 2012 bis 2016 lieferte Deutschland
Waffen in 60 Staaten.
Die Hauptabnehmer für Militär- und Rüstungsgüter sind Asien und Ozeanien
sowie der Mittlere Osten. Größter Importeur ist Indien: Von 2012 bis 2016
steigerten sich die Einfuhren des Subkontinents um 43 Prozent. Insgesamt
wuchsen die Waffenimporte Asiens und Ozeaniens um 7,7 Prozent, was einem
globalen Anteil von 43 Prozent entspricht. „Da es keine regionalen
Kontrollmechanismen gibt, sind die asiatischen Staaten weiterhin dabei,
ihre Arsenale zu vergrößern“, erklärte Sipri-Forscher Siemon Wezeman.
Im Mittleren Osten wuchsen die Einfuhren in den vergangenen fünf Jahren um
86 Prozent. Dies entspricht einem Weltmarktanteil von 29 Prozent. Mit einem
Einfuhrplus von 212 Prozent ist Saudi-Arabien der weltweit zweitgrößte
Abnehmer von Rüstungsgütern. Die Importe des Emirats Katar schossen um 245
Prozent in die Höhe. Nach Saudi-Arabien folgten als größte Käufer die
Vereinigten Arabischen Emirate, China und Algerien. In Subsahara-Afrika
kauften Nigeria, der Sudan und Äthiopien die meisten Waffen ein.
20 Feb 2017
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[1] https://www.sipri.org/media/press-release/2017/increase-arms-transfers-driv…
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