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# taz.de -- Syrien-Gespräche in Kasachstan: Russland lädt Trump-Team ein
> Ein Trump-Sprecher bestätigt, dass eine Einladung eingegangen sei, an den
> Syrien-Verhandlungen in Russland teilzunehmen.
Bild: Für Donald Trump ist die Einladung aus Moskau eine gute Nachricht
Washington afp | Russland hat das Team des künftigen US-Präsidenten Donald
Trump zu den geplanten Syrien-Gesprächen in Kasachstan eingeladen – ohne
die noch amtierende US-Regierung einzubeziehen. „Wir haben eine Einladung
erhalten“, sagte Trumps Sprecher Sean Spicer am Samstag der
Nachrichtenagentur AFP. Offenbar wurde die Teilnahme noch nicht zugesagt.
Die Einladung zu den Verhandlungen in der kasachischen Hauptstadt Astana
wurde nach Informationen der Washington Post bereits Ende Dezember in einem
Telefonat des russischen Botschafters in den USA, Sergej Kisljak, mit
Michael Flynn ausgesprochen, der von Trump als Nationaler
Sicherheitsberater nominiert wurde.
Der noch amtierende US-Außenamtssprecher Mark Toner sagte am Freitag, eine
„formelle Einladung“ an die US-Regierung zu dem Treffen in Astana liege
nicht vor. Falls diese aber eingehen sollte, werde die scheidende Regierung
der künftigen „sicherlich empfehlen“, der Einladung Folge zu leisten.
Die Gespräche in Astana werden unter der Federführung Russlands, der Türkei
und des Iran vorbereitet. Sie sollen am 23. Januar stattfinden, drei Tage
nach Trumps Amtsantritt. Formelle Friedensverhandlungen für Syrien unter
der Schirmherrschaft der UNO sollen am 8. Februar in Genf beginnen.
## Ein diplomatischer Erfolg
Eine Teilnahme der Trump-Regierung an den Gesprächen in Astana wäre ein
diplomatischer Erfolg für Russland, dessen militärische Einmischung in den
Syrien-Konflikt seit September 2015 eine Wende zu Gunsten von Präsident
Baschar al-Assad nach sich zog.
Die türkische Regierung lehnt eine Beteiligung der syrisch-kurdischen
Partei der Demokratischen Union (PYD) an den Verhandlungen in Astana
vehement ab. Außenminister Mevlüt Cavusoglu bezeichnete die PYD am Samstag
als „Terrorgruppe“ und stellte sie auf eine Stufe mit der
Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Das US-Außenministerium hatte
zuletzt empfohlen, die PYD „zu gegebener Zeit“ in den Verhandlungsprozess
einzubeziehen.
Das oppositionelle Hohe Verhandlungskomitee (HNC) Syriens unterstützt die
Gespräche in Kasachstan. Es sei zu hoffen, dass das Treffen den
Waffenstillstand stärke, teilte das HNC nach einem zweitägigen Treffen in
Riad mit.
## Trumps erste Auslandsreise
Trump äußerte sich in den vergangenen Monaten wiederholt positiv über
Putin. In seiner Republikanischen Partei rief er damit teils massive Kritik
hervor. Senator John McCain sagte, eine Annäherung an Russland sei „nicht
hinnehmbar“. Trump wolle seine erste Auslandsreise dazu nutzen, um das
Verhältnis zwischen Washington und Moskau zu entspannen, berichtete die
Sunday Times unter Berufung auf britische Regierungskreise.
Dies wurde jedoch von beiden Seiten dementiert. Der Bericht sei zu 100
Prozent falsch, schrieb der Sprecher des künftigen US-Präsidenten, Sean
Spicer, auf Twitter. Und Moskau stellte kar: „Es gibt noch keine Gespräche
über ein Treffen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen
Agentur Ria Nowosti.
## Kämpfe in Syrien
Bei Gefechten wurden am Wochenende in Syrien rund 40 Menschen getötet. Mehr
als 30 Tote meldete die Beobachtungssteller für Menschenrechte aus dem
Osten Syriens. Bei Luftangriffen in der Provinz Idlib wurden nach ihren
Angaben acht Menschen getötet.
In dem seit Wochen umkämpften Bereich Wadi Barada, der für die
Wasserversorgung der Hauptstadt Damaskus von zentraler Bedeutung ist, wurde
demnach der von der Regierung beauftragte Unterhändler Ahmed al-Ghadban von
Unbekannten erschossen.
Die opposisionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem
Netzwerk von Informanten vor Ort; von unabhängiger Seite können die Angaben
kaum überprüft werden.
15 Jan 2017
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