| # taz.de -- Als Folge der Stasi-Affäre: Humboldt-Universität wirft Holm raus | |
| > Die HU wirft dem geschassten Staatssekretär „arglistige Täuschung“ vor … | |
| > und entlässt ihn. Anders wäre es gekommen, hätte er Bedauern gezeigt. | |
| Bild: Studenten und Miet-Aktivisten hat Holm hinter sich – die HU nicht mehr | |
| Berlin taz | Der Gentrifizierungskritiker und Soziologe Andrej Holm wird | |
| auch von der Berliner Humboldt-Universität (HU) als wissenschaftlicher | |
| Mitarbeiter gefeuert. Die Kündigung soll zum 30. Juni gelten. Tags zuvor | |
| [1][hatte ihn die rot-rot-grüne Landesregierung als Bau-Staatssekretär | |
| entlassen]. Diesen Posten hatte der parteilose Holm erst im Dezember auf | |
| Vorschlag [2][der Linkspartei] übernommen. | |
| HU-Präsidentin Sabine Kunst nannte es eine „arglistige Täuschung“, dass | |
| Holm 2005 in einem Fragebogen die Frage nach einer Stasi-Tätigkeit mit | |
| „Nein“ beantwortete. Der heute 46-Jährige war mit Unterbrechungen seit 1998 | |
| Mitarbeiter an der HU. Kurz nach seiner Ernennung zum Staatssekretär wurde | |
| bekannt, dass er zwar 2007 in der taz von einer Ende der 80er Jahre | |
| angestrebten Stasi-Karriere sprach, in dem Fragebogen der HU jedoch eine | |
| solche Tätigkeit verneinte und in einer Fußnote auf Wehrdienst bei „Feliks | |
| Dzierzynski“ verwies, dem Wachregiment des Ministeriums für | |
| Staatssicherheit (MfS). | |
| Nach Angaben der Stasi-Unterlagenbehörde vom 2. Januar ist Holm „zu keiner | |
| Zeit Mitglied des Wachregiments gewesen“, sagte Präsidentin Kunst. „Er hat | |
| mit seinen Angaben zu verschleiern versucht, dass er Offiziersschüler des | |
| MfS war.“ Die Tätigkeit des damals noch nicht 20-Jährigen selbst soll kein | |
| Grund für die Kündigung sein – „das liegt viel zu lange zurück“. | |
| Entscheidend soll neben der Falschaussage von 2005 gewesen sein, dass Holm | |
| sie weiter nicht bedauerte, sondern auf Erinnerungslücken beharrte. | |
| Auf die Frage eines Journalisten, ob die Universität möglicherweise anders | |
| entschieden hätte, wenn Holm Bedauern gezeigt hätte, sagte Kunst: „Ja“. S… | |
| begründete ihre Haltung auch mit einer grundsätzlichen Bewertung: „Für mich | |
| gehört das Element der Wahrheit und Klarheit auch zur Würde einer | |
| Universität.“ Sie schloss nicht aus, dass Holm künftig erneut für die HU | |
| tätig werden könnte. | |
| Studierende [3][protestierten] während Kunsts Pressekonferenz lautstark | |
| gegen die Kündigung. Holm kündigte gegenüber der taz an, beim | |
| Arbeitsgericht dagegen vorzugehen. Die Linksfraktion hat ihm nach | |
| taz-Informationen eine Stelle als Berater angeboten. | |
| 18 Jan 2017 | |
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| Stefan Alberti | |
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