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# taz.de -- Silvesternacht in Deutschland: Kontrollen in Köln
> Die Feiern zum Neujahr sind weitgehend friedlich verlaufen. In Köln gab
> es Kontrollen, in Berlin feierten hunderttausende Besucher am
> Brandenburger Tor.
Bild: In Köln: ein Polizist am Silvesterabend am Hauptbahnhof
Köln/Berlin/Hamburg dpa | Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am
Breitscheidplatz in Berlin und den massiven sexuellen Übergriffen vor einem
Jahr in Köln und Hamburg scheint der Jahreswechsel relativ friedlich
verlaufen zu sein.
Allein in der Kölner Innenstadt waren rund 1500 Polizisten eingesetzt. Am
Hauptbahnhof setzten Polizisten mehrere hundert verdächtige Männer fest,
vornehmlich nordafrikanischer Herkunft. Weitere 300 Personen wurden auf der
anderen Rheinseite am Bahnhof Köln-Deutz aus einem Zug geholt und
überprüft. Kurzfristig wurden zwei zusätzliche Hundertschaften Verstärkung
angefordert.
Auch in Dortmund, Düsseldorf, Essen und Münster beobachtete die Polizei
Gruppen nordafrikanischer Männer. Dabei sei in mehreren hundert Fällen die
Identität der Männer festgestellt worden, teilte die Landespolizei in
Duisburg mit. In der Silvesternacht vor einem Jahr hatte es in Köln und
anderen Städten massenhaft sexuelle Übergriffe auf Frauen gegeben. Die
Verdächtigen und Verurteilten waren überwiegend Nordafrikaner.
Nach den Geschehnissen vor einem Jahr hatten Stadt und Polizei bei der
Sicherheit stark aufgerüstet. Die Domplatte war mit Absperrgittern
gesichert, es gab Einlasskontrollen, Feuerwerk war verboten. Zudem gab es
mehrere Straßensperren.
Der Kölner Polizei wurden am frühen Neujahrsmorgen dieses Mal zwei
Sexualstraftaten bekannt. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden, in dem
anderen Fall seien die drei Täter noch flüchtig. Im Bundesland
Nordrhein-Westfalen hatte die Polizei am Silvesterabend mehr Einätze als im
Vorjahr. Es wurden zunächst 25 Sexualstraftaten gemeldet – eine
Vorjahreszahl liege dazu nicht vor, sagte eine Sprecherin.
## Party am Brandenburger Tor
In Berlin kamen hunderttausende Besucher dem Veranstalter zufolge in der
Nacht zu Sonntag zu Deutschlands größter Silvesterparty am Brandenburger
Tor. Um Mitternacht funkelte ein Feuerwerk am Himmel.
Aus Sicht der Berliner Polizei verlief die Silvesternacht „weitgehend
friedlich“. Auf der Partymeile habe es vereinzelt Festnahmen wegen
Rangeleien, Drogen und Waffenbesitz gegeben, so die Sprecherin Kerstin
Häßelbarth. Zudem seien zwei Fälle von sexueller Belästigung gemeldet
worden. [1][Die Polizei twitterte]: „Es wurden vereinzelt Frauen auf der
#Festmeile sexuell belästigt. Wir gehen selbstverständlich jedem Fall nach
und berichten.“
Die Feuerwehr berichtete gegen 03.00 Uhr von 760 Einsätzen in ganz Berlin
seit Mitternacht. In der Bergfriedstraße in Kreuzberg gab es einen großen
Einsatz mit 70 Feuerwehrmännern, weil ein Auto in der Tiefgarage eines
Wohnhauses brannte. Das Feuer griff aber nicht auf das Haus über.
Auch in Hamburg bleib es friedlich. Bis zum Sonntagmorgen habe es an der
Reeperbahn, den Landungsbrücken und am Jungfernstieg keine besonderen
Vorkommnisse gegeben, teilte ein Sprecher der Polizei am Neujahrsmorgen
mit.
1 Jan 2017
## LINKS
[1] https://twitter.com/PolizeiBerlin_E/status/815376323023507456
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