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# taz.de -- Streit zwischen Österreich und Türkei: Türkei zieht Botschafter …
> Der diplomatische Streit zwischen Wien und Ankara verschärft sich. Die
> Türkei wirft Österreich Unterstützung kurdischer Rebellen vor.
Bild: Kurdische Demonstranten in Wien fordern die Freilassung von Abdullah Öca…
Ankara ap | Neue Eskalation im Zerwürfnis zwischen Wien und Ankara: Die
Türkei hat ihren Botschafter aus Österreich abgezogen. Hasan Gogus sei „zu
Konsultationen und zur Neubewertung der Beziehungen“ nach Ankara
zurückbeordert worden, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montag. Als
Grund nannte er die Erlaubnis einer Demonstration von Anhängern kurdischer
Rebellen in der Türkei sowie eine zunehmende anti-türkische Rhetorik in
Österreich.
„Leider ist die Grundlage für eine normale Fortsetzung unserer bilateralen
Beziehungen und Kooperation verschwunden“, sagte Cavusoglu weiter. Aus Wien
gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.
Die Beziehungen zwischen Ankara und Wien sind seit Wochen gespannt.
Österreichische Politiker haben der Türkei vorgeworfen, auf eine Diktatur
zuzusteuern und sprachen sich außerdem für ein Ende der
EU-Beitrittsgespräche mit Ankara aus. Die Türkei hat Österreich im Gegenzug
als „Hauptstadt des radikalen Rassismus“ bezeichnet.
Chefdiplomat Cavusoglu legte nach. „Wir haben erlebt,… dass die PKK und
deren Unterstützer die Erlaubnis bekamen, eine Demonstration in Wien
abzuhalten“, sagte er. „Dies läuft Ehrlichkeit und Redlichkeit zuwider.“
Zudem warf Cavusoglu Österreich vor, den Terrorismus zu unterstützen. Daher
habe die Türkei nicht untätig sein können. Wegen der Demonstration in Wien
sei zudem der österreichische Botschafter in Ankara ins Außenministerium
zitiert worden.
Bereits am Samstag der vorvergangenen Woche hatte das türkische
Außenministerium den österreichischen Geschäftsträger einbestellt, um mit
ihm über eine Schlagzeile der österreichischen „Kronenzeitung“ zu spreche…
die auf Bildschirmen des Wiener Flughafens zu sehen gewesen war.
Die darin enthaltene Behauptung, dass die Türkei Sex mit Kindern unter 15
Jahren erlaube, „befleckt das Bild der Türkei und ist falsch“, sagte ein
türkischer Diplomat. Das österreichische Außenministerium verwies in seiner
Reaktion auf die Pressefreiheit.
Die von Ankara monierte Schlagzeile im Newsticker der „Kronenzeitung“ bezog
sich auf ein Urteil des türkischen Verfassungsgerichts. Dieses hatte im
Juli einen Passus zur Ehemündigkeit im Strafgesetzbuch gekippt. Dieser sah
vor, dass jeder Geschlechtsverkehr mit einem Kind unter 15 Jahren als
„sexueller Missbrauch“ betrachtet werden müsse. Zivilgesellschaftliche
Gruppen hatten die Entscheidung scharf kritisiert.
23 Aug 2016
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