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# taz.de -- Gewalt gegen Frauen in Peru: Protest gegen die Macho-Kultur
> Zehntausende Menschen gingen am Samstag in der Hauptstadt Lima gegen
> Gewalt an Frauen auf die Straße. Auch der neue Präsident Kuczynski
> demonstrierte mit.
Bild: Auch Perus First Lady Nancy Lange (mit Plakat) ist am Demo-Tag nicht zuha…
Lima afp | Rund 50.000 Menschen haben in der peruanischen Hauptstadt Lima
gegen die im Land allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen protestiert. An dem
Protestzug bis zum Justizpalast beteiligten sich am Samstag auch der
[1][erst seit Ende Juli amtierende Präsident Pedro Pablo Kuczynski], seine
Frau Nancy Lange sowie mehrere Minister und Polizisten. „Wir wollen uns für
eine Kultur des Friedens und der Toleranz einsetzen“, sagte Kuczynski. „Nie
wieder Gewalt gegen Frauen und Kinder.“
Justizministerin Marisol Pérez Tello sagte, für eine erfolgreiche Politik
der Gleichberechtigung müsse das Land mit seiner traditionellen
Macho-Kultur brechen. Dazu sollten auch die Polizisten in ihrer Ausbildung
stärker für das Thema sensibilisiert werden – nach Behördenangaben hat rund
ein Drittel der Opfer den Peiniger schon vorher einmal angezeigt.
Im vergangenen Jahr registrierten die peruanischen Behörden 95 Frauenmorde,
in diesem Jahr sind es bereits 54 sowie 118 Mordversuche. Zuletzt wurde
eine sechsfache Mutter von ihrem Mann mit einem Ziegelstein erschlagen,
weil sie in sein Essen zu viel Knoblauch getan hatte. Allein in der
vergangenen Woche überlebten drei Frauen die Gewalt gegen sie nicht.
Einem WHO-Bericht aus dem Jahr 2013 zufolge rangiert Peru auf Platz drei
der Länder mit der höchsten Zahl von weiblichen Opfern sexueller Gewalt
durch ihre Partner. Am Samstag veröffentlichten Umfragen zufolge halten 74
Prozent der Einwohner Limas die Gesellschaft für frauenfeindlich –
gleichzeitig aber vertreten 53 Prozent die Auffassung, dass eine Frau im
Minirock selbst Schuld daran ist, wenn sie belästigt wird.
14 Aug 2016
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