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# taz.de -- Verfassungsschutzbericht Berlin: Mehr Nazis, mehr Salafisten
> Die rechtsextreme Szene hat wieder Zulauf, auch die Zahl
> gewaltorientierter Neonazis steigt. Außerdem gibt es mehr Salafisten und
> eine linke Szene im Umbruch.
Bild: Bei der letzten größeren rechtsextremen Demonstration im Mai spielte di…
In Berlin gibt es wieder mehr Rechtsextreme: Laut der am Dienstag
vorgestellten Jahresbilanz 2015 der Behörde sind der Szene momentan rund
1.450 Menschen zuzurechnen, 100 mehr als im Jahr 2014, als das
Personenpotenzial gegenüber dem Vorjahr noch leicht gesunken war. Auch die
Zahl der gewaltorientierten Rechtsextremen stieg von 600 auf 700 deutlich
an. Vor allem die Themen Asylpolitik und Flüchtlingsunterbringung
bescherten der Szene einen deutlichen Zulauf, heißt es in dem Bericht.
Neben bekannten rechtsextremen Parteien wie der NPD, die ihre
Mitgliederzahl leicht von 230 auf 250 steigern konnte, gibt es laut
Innenstaatssekretär Bernd Krömer auch immer mehr Organisierungsangebote für
Menschen außerhalb des klassisch rechtsextremen Spektrums. Krömer nannte
hier insbesondere die Kleinstpartei Pro Deutschland sowie die neurechte
Identitäre Bewegung. Zu Pro Deutschland gehört Enrico Stubbe, der die
Neonazi-Demonstrationen in Mitte im März sowie im Mai dieses Jahres
organisierte. Die Identitären, die in Berlin bisher vor allem mit
aufmerksamkeitsheischenden Kleinst-Aktionen in Erscheinung traten, rufen
für den kommenden Freitag erstmals zu einer Demonstration in Berlin auf,
die um 18 Uhr am Strausberger Platz beginnen soll.
Ebenfalls gestiegen ist laut Krömer die Zahl der Salafisten in Berlin, von
570 im Jahr 2014 auf 710 im Mai dieses Jahres. 380 davon seien
gewaltorientiert. Insgesamt 110 Islamisten seien bisher in Kampfgebiete
ausgereist, etwa die Hälfte davon sei bereits wieder zurück. 20
islamistische Kämpfer aus Berlin seien getötet worden – ob dazu auch der
ehemalige Kreuzberger Rapper Denis Cuspert gehört, ist weiterhin nicht
zweifelsfrei geklärt.
Die linksradikale Szene steckt laut Verfassungsschutz in einem „noch lange
nicht abgeschlossenen Strukturwandel“, in dem klassisch autonome Gruppen an
Relevanz verlieren, während postautonome Gruppierungen wie die
Interventionistische Linke oder die TOP Berlin an Mitgliedern und Einfluss
gewinnen.
15 Jun 2016
## AUTOREN
Malene Gürgen
## TAGS
Verfassungsschutzbericht
Schwerpunkt Neonazis
Salafismus
Merkel muss weg
Schwerpunkt Neonazis
Identitäre Bewegung
Schwerpunkt AfD in Berlin
Rigaer Straße
Polizei Berlin
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