| # taz.de -- Wissenschaftler zu Steuerschätzung: Deutschland geht es gut | |
| > Am Mittwoch wird die neue Steuerschätzung bekanntgegeben. Wissenschaftler | |
| > haben schon einmal gerechnet – und kommen auf ein sattes Plus. | |
| Bild: Der Finanzminister kann anscheinend auf erhebliche Mehreinnahmen spekulie… | |
| Berlin dpa | Bund, Länder und Kommunen können nach Einschätzung der | |
| Ökonomen des gewerkschaftsnahen Instituts IMK bis zum Jahr 2020 mit gut 45 | |
| Milliarden Euro mehr Steuereinnahmen rechnen als bisher geplant. Im | |
| laufenden Jahr falle der Zuwachs infolge von Steuerrechtsänderungen und | |
| Erstattungen aufgrund von Urteilen zwar schwächer aus als im Vorjahr. Mit | |
| voraussichtlich 691,2 Milliarden Euro dürfte das Steueraufkommen aber um 5 | |
| Milliarden Euro höher ausfallen als im November geschätzt, teilte das | |
| Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in Berlin mit. | |
| In den Folgejahren würden die Steuereinnahmen beschleunigt zulegen, so dass | |
| sich im Jahr 2020 ein Aufkommen von 806,8 Milliarden Euro ergebe. Das wäre | |
| ein Plus von gut elf Milliarden Euro gegenüber der Novemberschätzung, | |
| ermittelten die Forscher des IMK. | |
| Das Institut hat parallel zu den am Montag begonnenen Beratungen des | |
| „Arbeitskreises Steuerschätzung“ eine eigene Einnahmeprognose vorgelegt. | |
| Die Experten des Schätzerkreises von Bund und Ländern, Bundesbank, | |
| Kommunalverbänden, Forschungsinstituten sowie Statistikamt ermitteln in | |
| Essen drei Tage lang das Steueraufkommen für dieses Jahr und den Zeitraum | |
| bis 2020. Das Ergebnis der „offiziellen“ Steuerschätzer wird an diesem | |
| Mittwoch von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in Berlin verkündet. | |
| Die bisherige Entwicklung in diesem Jahr deutet auf mehr Steuereinnahmen | |
| hin als noch im November geschätzt. In den ersten drei Monaten lagen sie | |
| bereits deutlich über dem zuletzt für das gesamte Jahr 2016 vorhergesagten | |
| Plus. Die Bundesregierung geht auch in diesem Jahr von einem stabilen | |
| Wachstum, steigender Beschäftigung und höheren Löhnen aus. Das wirkt sich | |
| positiv unter anderem auf die Lohn- und Einkommensteuer, die Umsatz- sowie | |
| die Ertragsteuern von Firmen aus. Demgegenüber sind die Auswirkungen des | |
| Abgasskandals und entsprechende Gewinneinbußen für den Fiskus noch offen. | |
| Für 2017 aber wird ein etwas schwächeres Wirtschaftswachstum unterstellt. | |
| Schäuble hatte schon im März bei der Aufstellung der Haushalts-Eckwerte die | |
| Steuerprognose zumindest für den Bund aktualisiert. Dabei hatte er die | |
| Erwartungen für dieses Jahr im Vergleich zur November-Schätzung unverändert | |
| gelassen, für die Folgejahre die Einnahmeprognose aber leicht nach oben | |
| korrigiert. | |
| 2 May 2016 | |
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