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# taz.de -- Bürgerkrieg in Syrien: Waffenruhe bröckelt
> Die jüngsten Gefechte in Syrien überschatten die Genfer
> Friedensgespräche. Der UN-Sondergesandte Mistura setzt auf Moskau und
> Washington.
Bild: Blick nach oben: ein zerstörtes Haus in Damaskus
Genf ap | Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura hat die USA und Russland
um Hilfe bei den Syrien-Friedensgesprächen gebeten. Washington und Moskau
müssten „auf höchster Ebene“ eingreifen, um dabei zu helfen, die
dahinsiechenden Verhandlungen wiederzubeleben, sagte de Mistura am frühen
Donnerstagmorgen in Genf nach einer Videokonferenz mit dem
Weltsicherheitsrat. Die jüngste Zunahme an Gefechten habe die Gespräche
überschattet und die zunehmend schwache Waffenruhe in große Gefahr
gebracht.
De Mistura brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Verhandlungen über
einen Frieden in Syrien irgendwann im Mai fortgesetzt werden könnten. Dafür
müssten die Kämpfe in dem Land vorher jedoch reduziert werden. Die
Gespräche würden wie zuvor geplant voraussichtlich bis Juli andauern.
Genaue Daten wollte der Sondergesandte aber nicht nennen. Er verwies dabei
auf das jüngste Aufflammen der Kämpfe insbesondere um Aleppo, der größten
Stadt Syriens.
„In den vergangenen 48 Stunden ist durchschnittlich alle 25 Minuten ein
Syrer getötet und alle 13 Minuten ein Syrer verletzt worden“, sagte de
Mistura. „Wie soll man substanzielle Gespräche führen, wenn man nur
Nachrichten über Bombardements und Beschuss hat?“
Die Opposition hat ihre offizielle Beteiligung an den indirekten Gesprächen
mit der Regierung von Präsident Baschar al-Assad vergangene Woche
ausgesetzt. Damit protestiert sie gegen angebliche Verstöße gegen die
Waffenruhe durch Regierungstruppen, einen Rückgang von Hilfslieferungen und
mangelnde Fortschritte bei der Freilassung von Gefangenen.
Bei einem Treffen des UN-Sicherheitsrates bat Russland darum, dass zwei
mächtige syrische Rebellengruppen – aus Moskauer Sicht beide
Terrororganisationen – mit Sanktionen belegt werden. UN-Botschafter Witali
Tschurkin sagte, die beiden Gruppierungen Dschaisch al-Islam und Ahrar
al-Scham würden die Waffenruhe nicht beachten und seien an terroristischen
Aktivitäten beteiligt. Pikant: Einer der politischen Führer von Dschaisch
al-Islam, Mohammed Allusch, führt auch die Delegation der Opposition bei
den Friedensgesprächen in Genf an.
28 Apr 2016
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