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# taz.de -- Video von Bombardement in Aleppo: Angriff auf Kinderkrankenhaus
> Ein Video von der Bombardierung eines Krankenhauses in der Region um
> Aleppo bringt das Grauen des Syrien-Krieges ins Bewusstsein.
Bild: Aleppo nach einem Bombenangriff am Donnerstag
Berlin taz | Al Kuds („Jerusalem“) war eines der wichtigsten
Kinderkrankenhäuser in der Region Aleppo. Seit Mittwoch existiert es nicht
mehr. Die russische Seite weist die Verantwortung für die Bombardierung von
sich und nennt das Assad-Regime als Täter, was von amerikanischer Seite
bestätigt wurde. Krankenhäuser zu bombardieren, ist gemäß der Genfer
Konvention ein Kriegsverbrechen. Laut der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“
sind am 27. Mai etwa 30 Menschen ums Leben gekommen, darunter der letzte
verbliebene Kinderarzt, Dr. Mohamad Wasim Maaz. Ärzte ohne Grenzen hatten
das Hospital gemanagt.
Ein Video, das von einer krankenhauseigenen Überwachungskamera aufgenommen
wurde, zeigt Dr. Maaz kurz vor der Explosion. Der britische Sender Channel
4 hat es publiziert, es ist inzwischen auch auf Youtube zu sehen. Deutsche
TV-Sender haben dieses Dokument bislang nicht veröffentlicht.
Das Bombardement ist Teil der Vernichtungsstrategie des von der russischen
Regierung gestützten Assad-Regimes, das seit Jahren gezielt auf die Tötung
von Ärzten und medizinischen Personal setzt. Im Februar hatten Ärzte ohne
Grenzen erklärt, dass sie das Regime nicht mehr offiziell über Standorte
von medizinischen Einrichtungen informieren werden. Denn das [1][erhöhe die
Gefahr, Ziel von Angriffen] zu werden.
Erst im März hatte Amnesty International dieses Vorgehen scharf kritisiert:
„Syrische und russische Streitkräfte haben vorsätzlich
Gesundheitseinrichtungen angegriffen und damit eklatant gegen das
humanitäre Völkerrecht verstoßen. Aber wirklich ungeheuerlich ist, dass das
Zerstören von Krankenhäusern mittlerweile Teil ihrer Militärstrategie zu
sein scheint“, [2][erklärte Tirana Hassan, Direktorin des
Krisenreaktionsteams von Amnesty International].
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte im Februar 2016 die Bombenangriffe der
Russen, insbesondere in Aleppo verurteilt: „Wir sind entsetzt über das
menschliche Leid durch die Bombenangriffe – auch von russischer Seite.“ Sie
rief Moskau dazu auf, die Angriffe einzustellen. Ohne Erfolg. Die
andauernden massiven Bombardements stehen im [3][direkten Zusammenhang mit
dem Verhandlungen in Genf]. Sie sollen die Opposition zermürben. Die
Zivilbevölkerung in Aleppo hat keine Schutzmöglichkeiten.
Russland und die USA haben in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass
der Waffenstillstand nur noch für Damaskus und Latakia (Hochburgen des
Assad-Regimes) gelten soll. In allen anderen Städten und Regionen, darunter
auch Aleppo, darf weiter gekämpft werden.
Bislang hat die Bombardierung von Krankenhäusern und die massenhafte Tötung
der Zivilbevölkerung in Aleppo (und anderswo) keine Folgen für das
Assad-Regime. Das Bombardement Aleppos geht unvermindert weiter.
1 May 2016
## LINKS
[1] http://www.theguardian.com/world/2016/feb/18/msf-will-not-share-syria-gps-l…
[2] https://www.amnesty.de/2016/3/3/syrien-gezielte-angriffe-auf-krankenhaeuser
[3] /Syrischer-Aktivist-ueber-Bombardierungen/!5300109/
## AUTOREN
Ines Kappert
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