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# taz.de -- Krieg in Syrien: Wieder Luftangriffe auf Aleppo
> Abermals gibt es Tote in der umkämpften Stadt. Die Lage in Damaskus
> entspannt sich derweil. US-Außenminister Kerry drängt auf die Einhaltung
> der Waffenruhe.
Bild: In Istanbul fanden am Samstag Solidaritätskundgebungen für Aleppo statt
Beirut rtr | Die syrische Stadt Aleppo ist am Samstag erneut Ziel
zahlreicher Luftangriffe geworden. Dabei wurden Beobachtern zufolge
mindestens fünf Menschen getötet. Die Bombardements dauern seit neun Tagen
in Folge an, obwohl die syrische Armee für einen Teil des Landes eine neue
Feuerpause ausgerufen hat. Doch von diesem „Regime der Ruhe“, das am
Samstag für Entspannung rund um Damaskus sorgte, ist Aleppo ausgenommen.
In der Stadt im Norden des Landes stehen sich Soldaten von Präsident
Baschar al-Assad und Rebellen seit Jahren gegenüber. Die jüngsten Kämpfe
haben laut Beobachtern 250 Zivilisten das Leben gekostet und mit zum
Abbruch der Friedensgespräche in Genf beigetragen.
Fast 30 Angriffe wurden am Samstag auf Rebellengebiete in Aleppo geflogen,
wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
mitteilte. Es sei davon auszugehen, dass die syrische Luftwaffe dafür
verantwortlich war. In den Vierteln in der Hand staatlicher Truppen sei es
am Samstag etwas ruhiger gewesen, auch wenn sporadisch Granaten aus dem
Gebiet der Aufständischen einschlügen.
Seit Beginn der Angriffe am 22. April wurden der Gruppe zufolge 140
Menschen in den von Rebellen, 96 Menschen in den von Regierungssoldaten
gehaltenen Stadtteilen getötet. International für besonders scharfe Kritik
sorgte ein Angriff auf ein Krankenhaus in Rebellengebiet, bei dem allein 50
Menschen starben.
## Entspanntere Lage in Damaskus
Um die einst größte Stadt des Landes wird so erbittert gekämpft, weil ihre
vollständige Rückeroberung durch Regierungstruppen ein Triumph Assads über
die Aufständischen in dem seit fünf Jahren andauernden Bürgerkrieg wäre.
Zusätzlich zu dem Leid für die noch in Aleppo verbliebene Bevölkerung
gefährdet die Gewalt dort die von Russland und den USA im Februar
vermittelte Waffenruhe.
Die Regierung in Damaskus hat erklärt, diese Vereinbarung durch die neue
Feuerpause retten zu wollen. In der nordwestsyrischen Küstenprovinz Latakia
schien diese Waffenruhe am Samstag wie auch innerhalb von Damaskus zu
halten. Südwestlich der Hauptstadt und außerhalb des Gebiets, für das die
neue Feuerpause gelten soll, sollen syrische Hubschrauber nach Angaben der
Beobachterstelle jedoch mehrere Fassbomben abgeworfen haben.
Das sogenannte Regime der Ruhe sollte der Regierung zufolge in der
Hauptstadt Damaskus und in einer Region östlich davon ab Freitag für 24
Stunden gelten, im Norden der Mittelmeerprovinz Latakia für 72 Stunden.
US-Außenminister John Kerry reist nach Angaben aus Washington am Sonntag zu
Syrien-Gesprächen nach Genf. Dort werde er mit seinen Kollegen aus
Jordanien und Saudi-Arabien sowie mit dem Sondergesandten der Vereinten
Nationen (UN), Staffan de Mistura, zusammenkommen, teilte das
Außenministerium am Samstag mit. Bis einschließlich Montag werde Kerry in
Gesprächen darauf dringen, Bemühungen um eine Feuerpause in ganz Syrien zu
stärken, Zugang für Hilfsorganisationen zur notleidenden Bevölkerung
sicherzustellen und auf eine politische Lösung des Konflikts hinzuwirken.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) drängt ebenfalls auf eine
rasche Fortsetzung der Genfer Friedensgespräche über Syrien. „Ich habe in
dieser Woche bei dem syrischen Oppositionsführer Riyad Farid Hidschab dafür
geworben, nach Genf zurückzukehren“, sagte Steinmeier in einem vorab
veröffentlichten Interview der Welt am Sonntag.
1 May 2016
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