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# taz.de -- Luftangriffe auf Aleppo: Nur eine kurze Feuerpause
> Nach nur wenigen Stunden Ruhe ist die syrische Stadt Aleppo wieder eine
> Kampfzone. Die Vereinten Nationen warnen vor einem erneuten Anstieg der
> Gewalt.
Bild: Die Zerstörung geht weiter. Es fallen wieder Bomben auf Aleppo
Beirut AP | Nach einigen Stunden Kampfpause ist die nordsyrische Stadt
Aleppo am Freitag erneut durch Bombardements erschüttert worden. Flugzeuge
der syrischen Armee hätten Angriffe auf von Rebellen gehaltene Viertel
geflogen, berichteten oppositionelle Aktivisten am Freitag. Es habe bis zu
drei Opfer und zahlreiche Verletzte gegeben. Am Morgen war es in der seit
Tagen heftig umkämpften Stadt zunächst ruhig geblieben.
Aus Furcht vor Angriffen durch russische und syrische Flugzeuge hatten
religiöse Führer in den Rebellen-Gebieten ihre Freitagsgebete in den
Moscheen ausgesetzt, wie es hieß. Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle
für Menschenrechte teilte mit, in den Rebellen-Vierteln seien in der
vergangenen Woche bei Luftangriffen 123 Menschen ums Leben gekommen, 71 in
den von der Regierung gehaltenen Bezirken. Unter den Opfern seien 31
Kinder.
In Aleppo waren die Kämpfe in der vergangenen Woche wieder aufgeflammt. Am
Mittwoch wurde in einem von Rebellen gehaltenen Viertel [1][ein Krankenhaus
angegriffen]. Dabei starben Aktivisten zufolge 27 Menschen.
## UN-Nothilfekoordinator: „Die Welt sollte sich schämen“
[2][Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen] monierte in Genf, die
jüngsten Zahlen über zivile Opfer offenbarten, dass alle Parteien in dem
Konflikt zivile Leben auf „monströse“ Weise gering schätzten. Alle Seiten
sollten eine Rückkehr zu einem umfassenden Krieg verhindern. Die Gewalt
schnelle wieder zurück auf ein Level wie vor dem Waffenstillstand Ende
Februar.
UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien forderte ungehinderte
Hilfslieferungen für die Menschen in Syrien. Wegen des eingeschränkten
Zugangs verhungerten weiter Zivilisten und erhielten keine medizinische
Versorgung, sagte er vor dem Weltsicherheitsrat in New York. Er prangerte
an, dass die syrische Regierung medizinische Lieferungen aus Hilfskonvois
entnehme. Dies sei unmenschlich. Wenn die Kämpfe eines Tages stoppten,
würden die Verantwortlichen für unnötiges Leid zur Rechenschaft gezogen,
sagte er.
Die Welt solle sich schämen angesichts der katastrophalen Opferzahl des
„sinnlosen Kampfes“, sagte O'Brien. Es gebe entsetzliche Verwüstung, Hunger
und Verhungern. Die Chance auf Frieden durch Verhandlungen in Genf dürfe
nicht vergeben werden.
Offiziell gilt in Syrien seit Ende Februar eine Feuerpause, [3][die
allerdings immer wieder gebrochen wird]. Die Terrormiliz Islamischer Staat
und die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Nusra-Front sind von der
Waffenruhe ohnehin ausgenommen.
29 Apr 2016
## LINKS
[1] /Luftangriffe-auf-Aleppo/!5299959
[2] http://data.unhcr.org/syrianrefugees/regional.php
[3] /Waffenruhe-in-Syrien/!5296263
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