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# taz.de -- ARD-Journalist in Istanbul: Türkei verweigert die Einreise
> Der Korrespondent Volker Schwenck war auf dem Weg zur türkisch-syrischen
> Grenze. Derzeit wird er am Flughafen festgehalten.
Bild: Der SWR-Korrespondent Volker Schwenck
Berlin afp | Die Türkei hat dem ARD-Korrespondenten Volker Schwenck am
Dienstag die Einreise verweigert. Der Fernsehreporter sei am Flughafen
Istanbul festgesetzt worden, teilte sein Sender, der Südwestrundfunk (SWR),
in Stuttgart mit. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) reagierte empört
auf das Vorgehen der türkischen Behörden und verlangte die sofortige
Freilassung Schwencks. Auch das Auswärtige Amt schaltete sich in den Fall
ein.
Gründe für die Festsetzung seien Schwenck zunächst nicht genannt worden,
erklärte der SWR. Ihm sei lediglich mitgeteilt worden, dass es einen
Vermerk zu seinem Namen gebe. Schwenck sei in einen Abschieberaum des
Flughafens gebracht worden.
Dem SWR zufolge war Schwenck aus dem ARD-Büro Kairo gekommen und wollte
über Istanbul an die türkisch-syrische Grenze weiterreisen, um dort mit
Flüchtlingen aus Syrien zu sprechen. Schwenck leitet laut ARD seit mehreren
Jahren deren Studio in Kairo. Von dort berichtet er über den gesamten Nahen
Osten, auch über Syrien. Bereits mehrfach war er demnach in dem
Bürgerkriegsland und dem Grenzgebiet zur Türkei für Dreharbeiten unterwegs.
Das Auswärtige Amt und die deutsche Botschaft in der Türkei bemühten sich
um einen Klärung des Falls. „Unsere Kollegen in Ankara und Istanbul stehen
in Kontakt mit den zuständigen türkischen Stellen und dem Betroffenen“,
erklärte das Außenamt via Twitter.
## „Reine Schikane“
Der DJV verlangte die sofortige Freilassung des ARD-Korrespondenten. „Das
Vorgehen der Behörden gegen Schwenck ist reine Schikane, die durch nichts
zu rechtfertigen ist“, erklärte der DJV-Vorsitzende Frank Überall. Überall
gab Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Mitschuld an dem Vorfall.
Jetzt räche sich ihr Entgegenkommen im Fall Jan Böhmermann, sagte der
DJV-Chef.
Der ZDF-Moderator hatte den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in
einer Satire angegriffen. Ankara verlangte daraufhin eine Strafverfolgung
Böhmermanns wegen Beleidigung eines ausländischen Staatschefs. Gegen den
Widerstand des Koalitionspartners SPD erteilte Merkel die dazu nötige
Ermächtigung.
Erst im vergangenen Monat hatte das Verhalten türkischer Behörden gegenüber
einem deutschen Korrespondenten für Schlagzeilen gesorgt: Spiegel Online
musste seinen langjährigen Istanbul-Korrespondenten Hasnain Kazim aus dem
Land abziehen, weil die dortigen Behörden seine Presse-Akkreditierung nicht
verlängern wollten. Deutsche Journalistenverbände werteten dies als Angriff
auf die Pressefreiheit.
19 Apr 2016
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