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# taz.de -- Szene-Streit um Gentechnikaussagen: Demeter lässt fünfe gerade se…
> Der Bioverband spricht sich nach langem Zögern gegen die Bestrafung eines
> gentechnikfreundlichen Ökoforschers aus.
Bild: Klare Botschaft, aber ein Problem: Auch in der Bioszene wird sie nicht ga…
Berlin taz | Nach anfänglichem Zögern hat der Ökobauernverband Demeter
Rücktrittsforderungen gegen den Direktor des Forschungsinstituts für
biologischen Landbau (Fibl), Urs Niggli, zurückgewiesen. „Wir fordern
keinen Rücktritt“, sagte Vorstandssprecher Alexander Gerber auf die Frage
nach Konsequenzen aus Nigglis gentechnikfreundlichem [1][Interview in der
taz]. „Wir haben Meinungsfreiheit“, so der Demeter-Chef weiter. Allerdings
solle Niggli künftig klarer herausstellen, „dass er nicht für die Verbände,
sondern als Wissenschaftler spricht“.
Mit seinen Äußerungen hatte sich Niggli in der Bio-Szene [2][großen Ärger
eingehandelt]. Niggli hatte in dem Interview gesagt, die neue
Gentechnikmethode „CRISPR/Cas hat großes Potenzial“, weil man damit
Pflanzen einfacher und genauer verändern könne als mit früheren
Gentech-Verfahren. Statt diese Technik generell abzulehnen, solle man „jede
Anwendung einzeln bewerten“. Jene CRISPR/Cas-Pflanzen, in die keine
artfremden Gene eingeführt wurden, müssten leichter zugelassen werden als
Produkte der alten Gentechnik. Mit CRISPR/Cas könne man etwa Gene für
Krankheitsanfälligkeit ausschalten. Das sei auch für den Biolandbau
interessant.
Dem widerspricht Gerber: „Man kann auch nicht ein bisschen Atomkraft haben.
Es gibt Inhalte, wo man sich einfach entscheiden muss.“ Durch CRISPR/Cas
werde die Landwirtschaft weiter rationalisiert und intensiviert und „immer
mehr als ein technisch manipulierbares System“ behandelt. „Genau das hat
aber zu der heutigen Krise der konventionellen Landwirtschaft geführt.“
Statt mit CRISPR/Cas einzelne Krankheitsresistenzen in Pflanzen einzubauen,
müsse die genetische Vielfalt der Sorten wieder gesteigert werden. „Sonst
doktern wir wieder nur an den Symptomen herum.“ Außerdem sei nicht genau
bekannt, welche Folgen CRISPR/Cas im Genom habe. Deshalb bestehe ein
Risiko.
Das Fibl ist das wichtigste Forschungsinstitut für den Biolandbau weltweit.
Es hat Standorte in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Die
Institution wird auch von den Bioverbänden finanziert.
24 Apr 2016
## LINKS
[1] /Oekoforscher-ueber-neue-Gentech-Methode/!5290509
[2] /Streit-ueber-neue-Gentech-Methode/!5290332
## AUTOREN
Jost Maurin
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