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# taz.de -- Ermittlungen gegen Bürgerwehr in Freital: Bundesanwalt prüft Übe…
> Sie greifen immer wieder Flüchtlinge und deren Helfer an. Nun wird wegen
> gegen die rechtsextreme Bürgerwehr in Freital ermittelt. Es besteht
> Terrorverdacht.
Bild: Festnahme eines Rechtsradikalen vor einem Freiberger Flüchtlingsheim
Karlsruhe/Dresden dpa | Wegen Terrorverdachts prüft die Bundesanwaltschaft
die Übernahme von Ermittlungen gegen Mitglieder einer rechtsextremen
Bürgerwehr aus dem sächsischen Freital. Zu zwei bislang von der
Generalstaatsanwaltschaft Dresden geführten Verfahren seien Akten „zum
Zwecke der Übernahme“ angefordert worden, sagte eine Sprecherin am Freitag
in Karlsruhe und bestätigte damit einen Bericht der Sächsischen Zeitung.
Formal habe die Bundesanwaltschaft das Verfahren aber noch nicht an sich
gezogen.
Die beiden Verfahren richten sich gegen insgesamt fünf Männer und eine Frau
im Alter von 18 bis 40 Jahren. Ihnen werden unter anderem Angriffe auf
Asylunterkünfte und Flüchtlingsunterstützer vorgeworfen. Die
Generalstaatsanwaltschaft Dresden habe die Verfahren in Karlsruhe wegen des
Anfangsverdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung zur Prüfung
vorgelegt, sagte ihr Sprecher Oliver Möller.
In dem einen Fall geht es um einen Angriff auf eine dezentrale
Asylunterkunft in Freital und einen Sprengstoff- und Buttersäure-Anschlag
auf ein alternatives Wohnprojekt von Flüchtlingsunterstützern in Dresden.
Hier wird gegen vier Männer im Alter von 18, 24, 27 und 29 Jahren sowie
gegen eine 27-jährige Frau ermittelt. Drei der Männer sitzen in
Untersuchungshaft, die Frau blieb gegen Auflagen auf freiem Fuß.
Im Februar war Anklage erhoben worden. Diese habe man nun aber mit Blick
auf die mögliche Übernahme der Verfahren durch die Bundesanwaltschaft
zurückgezogen, sagte Möller. Eigentlich hätte das Verfahren gegen die Fünf
demnächst beginnen sollen. Gegen drei der Beschuldigten (18, 24, 27) aus
dem ersten Fall und einen 40-Jährigen wird zudem wegen eines
Sprengstoffanschlags auf eine Flüchtlingsunterkunft in Freital ermittelt.
Auch in diesem Verfahren prüft die Bundesanwaltschaft die Übernahme der
Ermittlungen.
## Sprengmittel und Nazi-Devotionalien
Der 27-Jährige steht zudem ab Ende April in Dresden wegen eines weiteren
Angriffs auf Flüchtlingsunterstützer unter anderem wegen gefährlicher
Körperverletzung vor Gericht. Zusammen mit zwei anderen Männern soll er im
Sommer vergangenen Jahres Teilnehmer einer Willkommensdemo in Freital
verfolgt und mit einem Baseballschläger attackiert haben. Unter den
Angegriffenen war auch der Sohn des stellvertretenden Ministerpräsidenten
Martin Dulig (SPD).
Anfang November und zuletzt im März waren bei zahlreichen Razzien in
Wohnungen in Freital und Dresden Sprengmittel und Nazi-Devotionalien
gefunden worden. Auch Computer wurden sichergestellt. Die Ermittlungen
führte das Sonderdezernat politisch motivierte Kriminalität (PMK) bei der
Integrierten Ermittlungseinheit Sachsen (Ines), in der Staatsanwaltschaft
und das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum (OAZ) der
Polizei zusammenarbeiten. Das PMK soll mögliche rechte Strukturen im
Zusammenhang mit fremdenfeindlicher Kriminalität in Sachsen aufdecken.
Freital, das nur wenige Autominuten von Dresden entfernt liegt, hatte im
Sommer vergangenen Jahres bundesweit Schlagzeilen gemacht: Wochenlang
demonstrierten Fremdenfeinde vor einem Flüchtlingsheim in einem ehemaligen
Hotel. Immer wieder kam es zu Angriffen und Anschlägen auf Asylbewerber und
ihre Unterstützer.
1 Apr 2016
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