# taz.de -- Flüchtlinge in Europa: Steinmeier kritisiert Grenzschließung | |
> Der Bundesaußenminister kritisiert, dass die Balkanroute für Flüchtlinge | |
> dicht gemacht wurde. Zugleich verteidigt er das Abkommen mit der Türkei. | |
Bild: Steinmeier spricht von einer „humanitäre Notlage“ an der griechisch-… | |
Braunschweig/Essen epd | Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) | |
hat die Lage an der griechisch-mazedonischen Grenze als „humanitäre | |
Notlage“ bezeichnet. „Sich der eigenen Probleme entledigen, indem man | |
europäische Partner in Not bringt - so können wir in Europa nicht | |
miteinander umgehen“, sagte Steinmeier den Zeitungen der Funke Mediengruppe | |
mit Blick auf die Grenzschließungen südosteuropäischer Staaten. Er sei | |
froh, dass dieser „unhaltbare Zustand“ beim vergangenen EU-Gipfel wieder in | |
europäische Bahnen gelenkt worden sei. | |
Zurzeit kämen nur deshalb weniger Flüchtlinge nach Mitteleuropa, weil sie | |
in Griechenland strandeten. Ohne den Flüchtlingspakt der Türkei und eine | |
Unterstützung Griechenlands „hätten wir heute an der | |
griechisch-mazedonischen Grenze 100.000 Menschen, die in Dreck und Schlamm | |
zu überleben versuchen“, beklagte Steinmeier. | |
„Diese Bilder, spätestens ausbrechende Seuchen und Todesfälle, hätte doch | |
in Wahrheit niemand ertragen können.“ Deshalb seien die Orientierung auf | |
die Außengrenzen Europas und das Abkommen mit der Türkei der richtige Weg. | |
Die Türkei sei schon aufgrund ihrer geografischen Lage ein zentraler | |
Partner, betonte Steinmeier. Bei aller berechtigten Kritik an | |
innenpolitischen Entwicklungen in dem Land dürfe nicht übersehen werden, | |
welche Leistungen die Türkei mit der Aufnahme von Millionen Flüchtlingen | |
seit Jahren erbringe, sagte der Außenminister. „Und was die finanzielle | |
Unterstützung angeht: Sie fließt nicht in den türkischen Staatshaushalt, | |
sondern kommt ganz konkreten Projekten zur Versorgung von Flüchtlingen | |
zugute.“ | |
Das EU-Türkei-Abkommen sieht vor, dass alle per Boot in Griechenland | |
ankommenden Flüchtlinge nach Einzelfallprüfung zurück in die Türkei | |
gebracht werden, es sei denn, sie können eine dortige Verfolgung | |
nachweisen. Im Gegenzug will die EU 72.000 Syrer aus der Türkei über | |
Kontingente aufnehmen. | |
28 Mar 2016 | |
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