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# taz.de -- Mazedonischer Präsident Ivanov: „Wir sind Europa egal“
> Das mazedonische Staatsoberhaupt Gjorge Ivanov beklagt mangelnde
> Unterstützung. In der Flüchtlingskrise bezahle sein Land für die Fehler
> der EU.
Bild: Schwieriges Verhältnis: EU-Ratspräsident Donald Tusk (l.) neben dem maz…
Berlin rtr | Mazedonien fühlt sich von der Europäischen Union in der
Flüchtlingskrise im Stich gelassen. „Ich habe verstanden, dass wir Europa
egal sind“, sagte Präsident Gjorge Ivanov der Bild laut Vorab-Bericht von
Freitag.
Dabei bezahle sein Land in der Flüchtlingskrise jetzt „die Fehler der EU“.
Als Nicht-EU-Land schütze Mazedonien Europa vor dem EU-Land Griechenland,
das Flüchtlinge „einfach weitergeschickt“ habe.
Doch während die Regierung in Athen „jetzt schon wieder 700 Millionen Euro
von der EU“ bekomme, gebe es für sein Land „keinen Cent“. Mazedonien sei
aus Sicht der EU „nichts, kein EU-Land, kein Schengen, keine Nato. Niemand
will uns.“
Während die Türkei am Verhandlungstisch mit der EU sitze, sei Mazedonien
lediglich „Teil der Speisekarte“. „Wir waren schon immer Opfer der
EU-Institutionen. 25 Jahre lang sind wir angelogen und manipuliert worden.“
## Technische Hilfe verweigert
Deutschland habe in der Flüchtlingskrise in der Frage der Humanität sehr
gut gehandelt, aber beim Thema Sicherheit völlig versagt, sagte Ivanov. So
besitze sein Land Informationen über mutmaßliche Dschihadisten und habe
diese Informationen mit Deutschland und Europa austauschen wollen.
„Aber keiner wollte unsere Daten. Man hat uns gesagt, ihr seid ein
Drittland, wir dürfen die Daten nicht austauschen.“ Auch bei technischer
Hilfe habe sich die Bundesregierung verweigert, „Wir brauchten Ausrüstung
für den biometrischen Datenabgleich. Deutschland hat immer alles
abgelehnt.“
Das Westbalkanland ist seit 2005 EU-Beitrittskandidat. Am Mittwoch hatte es
seine Grenzen für Flüchtlinge vollständig geschlossen. Am Donnerstag hatte
Verteidigungsminister Zoran Jolevski gesagt, nach den Maßnahmen der
mazedonischen Regierung zur Eindämmung der Flüchtlingsströme nach
Nordeuropa hoffe man auf eine rasche Mitgliedschaft in der Nato.
11 Mar 2016
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