# taz.de -- Studie zu Folgen des Klimawandels: Die Gesundheit wird leiden | |
> Forscher warnen davor, dass Ernteausfälle in Zukunft die | |
> Lebensmittelproduktion erschweren. Zudem soll sich die Nahrungsqualität | |
> verschlechtern. | |
Bild: Es wird Klimaveränderungen geben, die zu mehr Dürren führen. | |
Paris afp | Der Klimawandel verlangsamt die weltweite Produktion von | |
Nahrungsmitteln und könnte deshalb bis 2050 zu einer halben Million | |
zusätzlicher Todesopfer führen. Das geht aus einer Studie hervor, die am | |
Donnerstag in der britischen Fachzeitschrift The Lancet [1][veröffentlicht | |
wurde]. Klimaveränderungen, die etwa zu mehr Dürren führen, werden demnach | |
Ernteausfälle und schwerwiegende Engpässe bei der Lebensmittelversorgung | |
zur Folge haben. | |
Nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) gab | |
es 2015 rund 800 Millionen Hungernde auf der Welt. Weil die Weltbevölkerung | |
weiter wächst, steigt auch der Bedarf an Nahrung. Die britischen | |
Wissenschaftler warnen nun aber, dass klimabedingte Ernteausfälle die | |
nötige Steigerung der Lebensmittelproduktion schwierig oder sogar unmöglich | |
machen könnten. Dies werde zu höheren Lebensmittelpreisen und einem | |
geringeren Verbrauch führen. | |
Besonders beunruhigend finden die Forscher, dass nicht nur die | |
Kalorienmenge pro Menschen sinken wird, sondern sich auch die | |
Zusammensetzung der Nahrung verschlechtert. Sie gehen beispielsweise davon | |
aus, dass die Menschen künftig weniger Obst und Gemüse essen werden. | |
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass selbst geringste Veränderungen bei der | |
Verfügbarkeit von Nahrung zu Veränderungen beim Energiegehalt und bei der | |
Zusammensetzung der Nahrung führen können“, erklärte der Leiter der Studie, | |
Marco Springmann von der Universität Oxford. Dies werde „weitreichende | |
gesundheitliche Folgen“ haben und bei einer Erderwärmung um drei Grad im | |
Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter bis zum Jahr 2050 den Tod von rund | |
529.000 Menschen verursachen. | |
Besonders gefährdet sind der Studie zufolge Länder mit geringen und | |
mittleren Einkommen. Fast drei Viertel der ernährungsbedingten Todesfälle | |
durch den Klimawandel sind demnach in China und Indien zu erwarten. | |
3 Mar 2016 | |
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[1] http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(15)01156-3/f… | |
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