| # taz.de -- Gesperrtes Handy von Terrorverdächtigen: Apple soll beim Entschlü… | |
| > Ein Gericht verpflichtet Apple dazu, dem FBI beim Knacken der | |
| > Verschlüsselung auf einem Handy zu helfen. Der Konzern zeigt sich | |
| > unwillig. | |
| Bild: Wehrt sich gegen die Gerichtsanweisung: Apple-Chef Tim Cook. | |
| Los Angeles dpa | Ein US-Gericht hat bei Apple Hilfe beim Entsperren des | |
| Smartphones eines der Attentäter von San Bernardino eingefordert. Damit | |
| eskaliert die aktuelle Debatte um Verschlüsselung und Terrorbekämpfung, und | |
| der Konzern gerät massiv unter Druck. Apple-Chef Tim Cook kündigte | |
| Widerstand gegen die Forderung an. Sie sei ein „beispielloser Schritt, der | |
| die Sicherheit unserer Kunden gefährdet“, schrieb er [1][in einem offenen | |
| Brief]. | |
| Apple solle den Behörden „angemessene technische Unterstützung“ beim | |
| Knacken des Passworts zum Entsperren des Smartphones leisten, [2][erklärte | |
| die kalifornische Richterin Sheri Pym]. Es geht vor allem um die Aufhebung | |
| der Funktion, die alle Daten des Geräts löscht, wenn zehn Mal ein falsches | |
| Passwort eingegeben wurde. Außerdem solle Apple es der Bundespolizei FBI | |
| ermöglichen, die Passwörter nicht über den Bildschirm, sondern über | |
| elektronische Schnittstellen einzugeben. | |
| Apple erklärt stets, dass der Konzern technisch nicht in der Lage sei, die | |
| Verschlüsselung der Geräte und Daten auszuhebeln und auf viele | |
| Informationen der Nutzer überhaupt zuzugreifen. Dazu gehören unter anderem | |
| Kurzmitteilungen aus Apples SMS-Alternative iMessage, zumindest solange sie | |
| nicht im hauseigenen Online-Speicherdienst gesichert werden. Wie andere | |
| Technologie-Unternehmen wehrt sich Apple auch vehement gegen Forderungen | |
| nach „Hintertüren“ für Behörden. Das Argument ist, dass solche Lücken n… | |
| nur von Ermittlern, sondern auch von Kriminellen ausgenutzt werden könnten. | |
| Cook erklärte am Mittwoch, Apple habe das FBI wie vorgeschrieben | |
| unterstützt und den Ermittlern die dem Konzern vorliegenden Daten zur | |
| Verfügung gestellt. „Aber jetzt hat die US-Regierung nach etwas gefragt, | |
| was wir einfach nicht haben – und auch zu gefährlich finden, es zu | |
| erschaffen. Sie haben uns gebeten, eine Hintertür zum iPhone zu | |
| entwickeln.“ In den falschen Händen könnte eine solche Software – „die | |
| heute nicht existiert“ – jedes Smartphone von Apple entsperren, das jemand | |
| in seine Gewalt gebracht habe, warnte Cook. | |
| Das Telefon war von Syed Rizwan Farook genutzt worden, der gemeinsam mit | |
| seiner Frau Anfang Dezember 14 Menschen im kalifornischen San Bernardino | |
| erschoss. Das Paar, das die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) | |
| unterstützt haben soll, starb in einem Gefecht mit der Polizei. Das Telefon | |
| gehört der lokalen Behörde, bei der Farook arbeitete, die kennt aber das | |
| Passwort nicht. | |
| ## Entschlüsselung könnte Jahre dauern | |
| [3][Das FBI schlug vor], Apple solle die Software so gestalten, dass sie | |
| nur auf dem einen Telefon mit der entsprechenden Identifikationsnummer | |
| laufen könne. Das funktioniere so nicht, konterte Cook. „Wenn sie einmal | |
| erschaffen wurde, könnte diese Methode immer und immer wieder angewendet | |
| werden, auf einer beliebigen Anzahl von Geräten.“ | |
| Apple konnte frühere iPhones entsperren, in den neueren Versionen des | |
| Betriebssystems iOS wurde diese Möglichkeit aber verbaut. Unter anderem | |
| ging es auch darum, die Nutzung von iPhones nach einem Diebstahl unmöglich | |
| zu machen. Experten zufolge, könne es bei einem starken Passwort aber Jahre | |
| dauern, bis es durch Versuche erraten werde – selbst wenn Apple kooperiere. | |
| 17 Feb 2016 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.apple.com/customer-letter/ | |
| [2] http://www.documentcloud.org/documents/2714001-SB-Shooter-Order-Compelling-… | |
| [3] http://www.documentcloud.org/documents/2714000-SB-Shooter-MOTION-Seeking-As… | |
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