Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Geberkonferenz in London: Milliarden für Syriens Flüchtlinge
> In London macht die Staatengemeinschaft Zusagen von 5,5 Milliarden Euro
> für 2016. Merkel möchte mit der Hilfe Fluchtursachen bekämpfen.
Bild: Der britische Premier David Cameron sprach von den größten Hilfszusagen…
Genf taz | Die „Geberkonferenz Syrische Nothilfe“ am Donnerstag in London
hat ein etwas besseres Ergebnis erbracht als ihre Vorgänger in den Jahren
2013, 2014 und 2015. Die 70 Teilnehmerstaaten machten Finanzzusagen in Höhe
von insgesamt 5,5 Milliarden Euro für das Jahr 2016, mehr als 50 Prozent
des Bedarfs von 8 Milliarden Euro, den die humanitären Organisationen der
UNO angemeldet hatten. Für die Jahre 2017 bis 2020 erbrachte die Konferenz
Zusagen von weiteren 3,5 Milliarden Euro.
Der gastgebende britische Premierminister David Cameron sprach von den
größten Hilfszusagen, die jemals an einem Tag zusammengekommen seien. Dabei
geht es vor allem um die Versorgung von derzeit über 4 Millionen syrischen
Flüchtlingen in den Nachbarländern Libanon, Jordanien, Irak und Türkei.
Die drei Vorgängerkonferenzen hatten im Durchschnitt nur Zusagen von
weniger als 50 Prozent des Bedarfs erbracht. Davon war nicht einmal alles
überwiesen worden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte für Deutschland eine Erhöhung der
ursprünglich für 2016 eingeplanten 1 Milliarde Euro auf 1,2 Milliarden Euro
zu. Bis Ende 2018 kommen weitere 1,1 Milliarden Euro dazu; insgesamt
beläuft sich die deutsche Zusage also auf 2,3 Milliarden Euro und ist die
größte Einzelzusage.
Das Geld fließt vor allem an das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und das
Welternährungsprogramm (WFP), die federführend bei der Versorgung der
Flüchtlinge sind. Cameron sagte für die britische Regierung 1,2 Milliarden
Pfund (1,5 Milliarden Euro) zu, verteilt auf die Jahre 2016 bis 2019.
Laut EU-Ratspräsident Donald Tusk sollen in diesem Jahr neben rund 2
Milliarden Euro von einigen der 28 Mitgliedstaaten zusätzlich 1,1
Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt für die Syrien-Nothilfe zur Verfügung
gestellt werden. Auch nach 2016 solle dieses Finanzierungsniveau gehalten
werden, sagte Tusk in London.
Merkel und den Europäern ging es bei der eintägigen Konferenz darum, eine
Versorgung der Flüchtlinge in der Region sicherzustellen, damit sie nicht
nach Europa kommen. „Die Bundesregierung ist überzeugt, dass die große
Bewegung von Flüchtlingen dadurch gelöst werden kann, dass wir vor Ort die
Fluchtursachen bekämpfen“, sagte Merkel.
US-Außenminister John Kerry versprach in London 925 Millionen Dollar (827
Millionen Euro). 600 Millionen Dollar sind direkt für Lebensmittel und
Unterkünfte vorgesehen.
4 Feb 2016
## AUTOREN
Andreas Zumach
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
David Cameron
London
Syrische Flüchtlinge
Donald Tusk
Geberkonferenz
Flüchtlinge
Familienzusammenführungen
Russland
USA
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Angela Merkel in der Türkei: Deutscher Einsatz vor Europas Grenze
Merkel hat in Ankara versprochen, den Türken beim Schutz ihrer Grenze zu
helfen. Die russisch-syrische Offensive um Aleppo verurteilte sie.
Freiwillige Rückkehr von Geflüchteten: „Alles dauert viel zu lange“
Immer mehr Menschen kehren zurück in ihre Heimat, trotz guter Chancen auf
Anerkennung. Begegnungen am Iraqi-Airways-Schalter in Tegel.
Kommentar Russlands Rolle in Syrien: Das Ende der bisherigen Grenzen
Russland will in Syrien offenbar einen Rumpfstaat für das Assad-Regime
schaffen. Doch dann wird es auch künftig keine Stabilität geben.
Neue Flüchtlingswelle in Syrien: Tausende an der türkischen Grenze
In Syrien erzielen Assads Truppen mit Unterstützung der russischen
Luftwaffe Erfolge. Zehntausende Zivilisten sind auf der Flucht Richtung
Türkei.
Krieg in Syrien: Angst um Aleppo
Nach den bisher schwersten russischen Luftangriffen und einem Vorstoß von
Assads Armee sind zehntausende Zivilisten auf der Flucht.
Kommentar Syrien-Geberkonferenz: Da geht noch mehr
Die Geberkonferenz wird als Erfolg gefeiert. Das Geld muss rasch gezahlt
werden, auch wenn es den Gesamtjahresbedarf nicht deckt.
Syrische Friedensgespräche unterbrochen: Jetzt geht es erstmal ums Geld
Die Friedensgespräche sind auf Ende Februar vertagt worden. Jetzt steht die
internationale Geberkonferenz im Mittelpunkt und die Frage: Wer zahlt
wieviel?
Geberkonferenz für Syrien: Finanzierung aus eigenem Interesse
Vertreter aus 70 Staaten beraten über Hilfen für die Menschen in Syrien und
die Flüchtlinge in den Nachbarstaaten.
Humanitäre Hilfe für Syrien: Hilfswerke klagen über Geldnot
Während die Genfer Syrien-Gespräche stocken, melden sich rund 100
Hilfsorganisationen zu Wort: Humanitäre Hilfe sei massiv unterfinanziert.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.