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# taz.de -- Taliban in Afghanistan: Tote bei Angriff auf Diplomatenviertel
> Bei einem Angriff der Taliban in Kabul sind mehrere Menschen getötet
> worden. Die Attacke galt einem Gästehaus nahe der spanischen Botschaft.
Bild: Nach den Detonationen: Aufräumarbeiten im Diplomatenviertel von Kabul.
KABUL afp/ap | Bei einem Angriff der Taliban auf ein Gästehaus nahe der
spanischen Botschaft in Kabul sind zwei spanische und vier afghanische
Polizisten getötet worden. Zudem seien sieben Zivilisten und zwei weitere
Polizeibeamte verletzt worden, so das afghanische Innenministerium. Zwölf
ausländische Staatsbürger wurden von Sicherheitskräften gerettet.
Nach stundenlangen Gefechten hätten Sicherheitskräfte die vier Angreifer
getötet, teilte die afghanische Regierung am Samstagmorgen mit. Die
Angreifer zündeten am Freitagabend zunächst eine Autobombe vor der
spanischen Botschaft, bevor sie sich ein stundenlanges Feuergefecht mit der
Polizei lieferten.
Die Taliban bekannten sich zu der Attacke, die nach ihren Angaben einer
Unterkunft für ausländische Gäste galt. Der Angriff ereignete sich im
Viertel Scherpur, in dem viele Beamte und Politiker leben sowie mehrere
ausländische Organisationen ihre Büros haben. Durch die Explosion der
Autobombe seien der Eingangsbereich und ein Wohngebäude der spanischen
Botschaft zerstört worden, erklärte der spanische Außenminister José Manuel
García-Margallo.
Nach Angaben des spanischen Innenministeriums wurden dabei zwei spanische
Polizisten getötet, die zur Sicherung der Botschaft eingesetzt waren. Es
wurde zunächst berichtet, dass die Botschaft das Ziel des Angriffs gewesen
sei, doch stellte Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy später klar,
dass er sich gegen ein benachbartes Gästehaus gerichtet habe. Alle
Botschaftsmitarbeiter einschließlich der Wachleute seien abgezogen worden,
erklärte das Innenministerium.
Die Sicherheitslage in Afghanistan ist äußerst angespannt. Erst am
[1][Dienstag stürmten Taliban-Kämpfer den Flughafen der südlichen
Provinzhauptstadt Kandahar] und lieferten sich stundenlange Gefechte mit
den Sicherheitskräften. Erst nach 27 Stunden gelang es den
Sicherheitskräften, den letzten Angreifer zu töten. Offiziellen Angaben
zufolge wurden 38 Zivilisten und zwölf Sicherheitskräfte bei dem
Taliban-Anschlag in der Stadt getötet, in der die islamistische Bewegung
einst entstand.
## Verhandlungen mit Taliban angekündigt
In der Folge des Angriffs legte Geheimdienstchef Rahmatullah Nabil seinen
Posten nieder – wegen Differenzen mit Präsident Aschraf Ghani über dessen
Bemühungen, die Beziehungen mit Pakistan zu verbessern. Dem Nachbarland
wird seit Jahren vorgeworfen, die Taliban zu unterstützen, um sich Einfluss
in Afghanistan zu sichern. Ghani verwies am Freitag aber darauf, dass
Islamabad versprochen habe, gegen Taliban-Gruppen vorzugehen, die nicht zu
Verhandlungen bereit seien.
Der Präsident kündigte an, dass in den kommenden Wochen Verhandlungen mit
den Taliban beginnen würden. Ein Sprecher der islamistischen
Rebellenbewegung erklärte daraufhin aber, es sei unsinnig zu erwarten, dass
die Taliban sich ergeben und zu Verhandlungen kommen würden. Vielmehr seien
sie auf dem Vormarsch und erzielten Geländegewinne. Im September hatten die
Taliban das nordafghanische Kundus erobert, bevor sie wieder von der Armee
vertrieben wurden.
12 Dec 2015
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