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# taz.de -- Netanjahu verstärkt Grenze zu Jordanien: Israel macht dicht
> Israel will „illegal“ einreisende Flüchtlinge abwehren und errichtet eine
> Sperranlage an der Grenze zu Jordanien. Der erste Teil soll in einem Jahr
> fertig sein.
Bild: Die Grenze zu Ägypten steht schon: Hier baut ein sudanesischer Arbeiter …
Jerusalem/Tel Aviv afp/dpa | Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat
am Sonntag den Baubeginn für Sperranlagen an der Grenze zu Jordanien
verkündet. „Wir werden nicht zulassen, dass Israel von einer Welle
illegaler Migranten und von Terrorismus überschwemmt wird“, sagte der
Ministerpräsident am Sonntag zu Beginn einer Kabinettssitzung. Zwar sei
sein Land nicht gleichgültig gegenüber dem „tragischen Schicksal der
Flüchtlinge aus Syrien und Afrika, aber wir sind ein sehr kleines Land ohne
demografische und geografische Tiefe, weshalb wir unsere Grenzen
kontrollieren müssen“, sagte Natanjahu.
Zu diesem Zweck werde Israel „heute beginnen Sperranlagen entlang unserer
Ostgrenze zu Jordanien zu errichten“. Das erste Teilstück verlaufe vom
Badeort Eilat zum neu geplanten Flughafen bei Timna. Netanjahu zufolge soll
der erste Abschnitt 71 Millionen US-Dollar kosten und in über einem Jahr
fertiggestellt sein. Im Endstadium soll der Zaun vom Roten Meer im Süden
bis zu dem bereits bestehenden Sicherheitszaun auf den Golan-Höhen im
Norden reichen.
Es handelt sich um die vierte Sperranlage, die Israel um sich zieht.
Derartige Grenzanlagen gibt es bereits zu Ägypten, auf dem annektierten
Golanplateau zur Abschottung von Syrien und zum Westjordanland, wo Mauern
und Zäune oftmals tief in das besetzte Palästinensergebiet reichen.
Jordanien war bisher das einzige Land, zu dem Israels seine Landgrenze noch
nicht aufwendig gesichert hat.
Die 240 Kilometer langen, elektronisch gesicherten Zäune zur ägyptischen
Sinai-Halbinsel waren vor zwei Jahren fertiggestellt worden. Seitdem haben
es kaum noch afrikanische Flüchtlinge geschafft, nach Israel zu gelangen.
Zuvor hatten mehr als 50.000 Menschen, zumeist aus dem autoritär regierten
Eritrea und den Bürgerkriegsgebieten des Sudan, über den Sinai Israel
erreicht. Die Sperranlagen auf den Golanhöhen, die zu zwei Dritteln von
Israel besetzt sind, sollen ab sofort verstärkt werden, kündigte Netanjahu
am Sonntag an.
Der israelische Oppositionsführer Jizchak Herzog hatte am Wochenende
gefordert, Israel sollte sich unter Rückbesinnung auf das historische Los
des jüdischen Volkes zur regulierten Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien
bereit erklären. Netanjahu ging in seiner Rede vor dem Kabinett nicht
direkt auf diesen Vorschlag ein.
7 Sep 2015
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