| # taz.de -- Konsequenzen aus „Landesverrat“-Affäre: Alles wieder gut | |
| > Die Koalition will keine Sondersitzung des Ausschusses am Freitag | |
| > anberaumen. Sie soll erst im September stattfinden. Die Kanzlerin steht | |
| > hinter Heiko Maas. | |
| Bild: Und wann muss Heiko Maas Rede und Antwort stehen? Später irgendwann. | |
| Berlin rtr/afp | Union und SPD lehnen eine Sondersitzung des | |
| Rechtsausschusses des Bundestages am kommenden Freitag zu den | |
| Landesverrats-Ermittlungen gegen das Internetportal Netzpolitik.org ab. | |
| „Die Koalitionsfraktionen werden empfehlen, dass wir erst im September | |
| beraten“, sagte der rechtspolitischer Sprecher der SPD, Johannes Fechner, | |
| am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. | |
| „Wir sehen jetzt keinen aktuellen parlamentarischen Entscheidungsbedarf.“ | |
| Zwar sehe auch die SPD Klärungsbedarf in einigen Punkten. „Es gibt genügend | |
| Stoff zur Diskussion“, sagte Fechner. „Es reicht aber, wenn wir das im | |
| September mit sorgfältiger Vorbereitung machen in der Ausschuss-Sitzung.“ | |
| Die Grünen hatten eine Sondersitzung für Freitag beantragt, um | |
| Justizminister Heiko Maas (SPD) zu der Affäre zu befragen. Sie werfen Maas | |
| vor, dass er erst Ende Juli [1][auf Distanz zu den Ermittlungen von | |
| Generalbundesanwalt Harald Range gegangen sei, obwohl sein Ministerium seit | |
| Mai informiert gewesen sei]. Am Dienstag kündigte Maas die sofortige | |
| Versetzung Ranges in den Ruhestand an. | |
| Die Entscheidung über eine Sondersitzung des Ausschusses liegt nun bei | |
| Bundestags-Präsident Norbert Lammert (CDU). Fechner begründete die | |
| Vorbehalte damit, dass unklar sei, ob dem Ausschuss bis Freitag alle | |
| Unterlagen vorgelegt werden könnten. Zudem sei die Möglichkeit der | |
| Ausschussmitglieder zur Anwesenheit durch die Urlaubszeit eingeschränkt. | |
| Klärungsbedarf sieht Fechner unter anderem bei der Rolle des | |
| Bundesinnenministeriums, das die Fachaufsicht über das Bundesamt für | |
| Verfassungsschutz hat. Von dem Inlandsgeheimdienst waren die Ermittlungen | |
| durch eine Strafanzeige gegen Unbekannt angestoßen worden. Fechner verwies | |
| darauf, dass Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) von der Strafanzeige | |
| nichts gewusst habe, da die Information bei einer Staatssekretärin | |
| hängengeblieben sei. „Darüber kann man schon sprechen“, sagte Fechner. | |
| Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach der Entlassung von | |
| Generalbundesanwalt Harald Range hinter Justizminister Maas gestellt. | |
| Vize-Regierungssprecherin Christiane Wirtz betonte am Mittwoch in Berlin, | |
| „dass der Bundesjustizminister die volle Unterstützung der Bundeskanzlerin | |
| genießt in dieser Frage“. Nach der Geschäftsordnung der Bundesregierung | |
| müsse bei solchen Personalentscheidungen die Stellungnahme der Kanzlerin | |
| eingeholt werden. Im Zusammenhang mit Range habe Merkel „keine Einwände | |
| gegen das Vorgehen des Justizministers geäußert“, sagte Wirtz. | |
| 5 Aug 2015 | |
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