# taz.de -- Statistik über Zuwanderung: Ein Fünftel mit Migrationshintergrund | |
> Noch nie lebten so viele Menschen mit Migrationshintergrund in | |
> Deutschland. Das Bildungsspektrum ist breit. | |
Bild: Ob mit oder ohne Migrationshintergrund: Am Wasser ist es zurzeit am schö… | |
BERLIN taz | Noch nie hat es in Deutschland mehr Zuwanderer gegeben. Die | |
Zahl der Menschen mit ausländischen Wurzeln ist im Jahre 2014 auf 16,4 | |
Millionen gestiegen. Insgesamt habe gut jeder fünfte Mensch in Deutschland | |
einen Migrationshintergrund, [1][teilte das Statistische Bundesamt am | |
Montag mit]. | |
Besonders viele Menschen kommen aus den Ländern der Europäischen Union. Die | |
größte Zuwanderergruppe stellen die Polen, in den Jahren 2011 bis 2014 | |
kamen 180.000 Polen nach Deutschland, heute leben 1,256 Millionen Polen | |
hier. Im Zahlenranking folgen die Rumänen, die Italiener, Bulgaren und | |
Ungarn. | |
Das Spektrum an Bildung ist bei den Migranten „besonders breit“ , heißt es | |
beim Bundesamt anlässlich eines Vergleichs der Generationen im Alter | |
zwischen 25 und 35 Jahren. So haben unter den jungen Migranten, die seit | |
dem Jahre 2011 zuzogen, 44 Prozent einen Hochschulabschluss. Nur 24 Prozent | |
der hiesigen Bevölkerung ohne Migrationshintergrund in dieser Altersgruppe | |
haben einen akademischen Abschluss. | |
Allerdings gibt es unter den Migranten auch viele Niedrigqualifizierte. | |
Denn 28 Prozent der jungen Zugewanderten haben keinen Berufsabschluss. Das | |
ist deutlich mehr als die deutsche Vergleichsbevölkerung, von der nur neun | |
Prozent keine Berufsausbildung vorweisen können. | |
## Wenig außereuropäische Zuwanderung | |
Die Erhebung beruht auf dem Mikrozensus, einer Stichprobenerhebung bei | |
einem Prozent der Bevölkerung, die dann hochgerechnet wird. Man habe die | |
Befragungen auch in Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge durchgeführt, | |
so die Statistiker. Zuwanderer aus außereuropäischen Ländern spielten aber | |
noch eine vergleichsweise geringe Rolle. Laut der Statistik leben etwa | |
72.000 Syrer in Deutschland. | |
„Seit dem Ausbruch der Finanzkrise haben sich die Zuwanderungsmotive | |
verschoben“, stellten die Statistiker fest. In den Jahren nach den großen | |
Wellen der Gastarbeiteranwerbung spielte vor allem die | |
Familienzusammenführung eine große Rolle als Motiv, nach Deutschland zu | |
kommen. Seit der Finanzkrise 2008 sei die Erwerbstätigkeit wieder der | |
Hauptgrund, um nach Deutschland zu kommen, hieß es. | |
3 Aug 2015 | |
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## AUTOREN | |
Barbara Dribbusch | |
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