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# taz.de -- Video von Böhmermann und Heufer-Umlauf: Griechen-Bashing in Schlag…
> Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf zitieren Titelzeilen zu
> Griechenland. Und finden: Die meisten Medien benehmen sich wie
> Arschlöcher.
Bild: Lebemann Jan Böhmermann weiß alles über die Griechen.
Einmal das Tatar bitte aufs Luxuszimmer. Ach, das ist nur für Hunde? Egal,
dann einfach nur die Hälfte. Lacoste die Welt? Geld spielt keine Rolex. Ein
Hotelzimmer, Jan Böhmermann im weißen Bademantel und eine Telefonleitung zu
Klaas Heufer-Umlauf, ebenfalls im weißen Bademantel. Das ist das Setting
eines neuen Videos der beiden Moderatoren, das seit Freitag online ist.
Es ist ein klassischer Böhmermann – viel Ironie, Übertreibung macht
anschaulich. Aber in diesem Fall wird es nach der Tatar-für-Hunde-Nummer
ernst.
Denn Böhmermann und Heufer-Umlauf sprechen über die Griechenland-Krise und
nutzen dafür nur Schlagzeilen deutscher Medien. „In Wirklichkeit sind die
Griechen doppelt so reich wie wir.“ „Nein, keine weiteren Milliarden für
die gierigen Griechen.“ „Verkauft doch eure Inseln, ihr Pleite-Griechen.“
„Russen oder Griechen, wer ist eigentlich gefährlicher?“ „Chaotische
Verwaltung.“ „Der Euro ist kein Geschenk der Götter.“
Nichts davon ist ausgedacht, die Medien werden im Video eingeblendet.
Stern, Welt, Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung und ganz viel Bild.
Die Aneinanderreihung der Schlagzeilen führt in grotesker Absurdität vor,
mit welchen Klischees und Vorurteilen viele deutsche Medien in der
Griechenland-Krise Politik betrieben haben und betreiben. Böhmermann und
Heufer-Umlauf haben für ihr Video „Unsere schönen deutschen Euros“ einen
Hashtag erfunden: [1][#stopbeingassholes].
Das Video hat Böhmermann direkt mal an SPD-Chef Sigmar Gabriel
[2][getwittert] und fragt Gabriel – der durchaus auch mit schwungvoller
Griechenland-Rhetorik aufgefallen ist – ob er helfen würde, junge Leute für
das Thema zu begeistern. Gabriel steigt ein und lädt Böhmermann und
Heufer-Umlauf via Twitteraccount der SPD [3][zu sich ein]. Böhmermann lehnt
ab: [4][“Nee, Missverständnis, Herr Vizekanzler. Wir würden SIE gerne in
dieser Sache instrumentalisieren, nicht andersrum.“] Da ist der letzte
Tweet sicher noch nicht ausgetauscht.
Die bittere Pointe am Ende des Videos wiederum steht: Der Bildschirm wird
schwarz. Die Deutschen hätten in diesem Sommer eine historische Chance,
heißt es dann. „Die Chance, uns einmal nicht wie Arschlöcher zu benehmen.“
Schließlich habe man einen guten Grund, den Griechen zu helfen. Dann ein
letztes Wort, erst auf deutsch, dann in vielen anderen Sprachen: Europa.
Die europäische Idee. Da war ja mal was.
11 Jul 2015
## LINKS
[1] http://twitter.com/search?q=%23stopbeingassholes&src=typd
[2] http://twitter.com/janboehm/status/619593725975642112
[3] http://twitter.com/spdde/status/619849846757924864
[4] http://twitter.com/janboehm/status/619850537719214080
## AUTOREN
Rieke Havertz
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