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# taz.de -- Studie zu Kindern und digitalen Medien: Soziale Ungleichheiten im N…
> Jedes dritte Kind zwischen drei und acht ist bereits online. Den Zugang
> haben alle, doch die Nutzung hängt vom Bildungsniveau der Eltern ab.
Bild: Wenn Eltern die Internetnutzung verbieten, findet sie eben heimlich statt
Berlin taz | Die Zahl der Kinder, die ein Tablet bedienen, bevor sie einen
Stift halten können, steigt. Schon jeder zehnte Dreijährige in Deutschland
nutzt das Internet. Auch wer noch nicht lesen oder schreiben kann, kann
über das Erkennen von Symbolen bereits in diesem frühen Alter
Internetseiten aufrufen.
In der Gruppe der Drei- bis Achtjährigen liegt die Quote derer, die
regelmäßig online sind, bei einem Drittel. So lautet ein zentrales Ergebnis
der [1][Studie „Kinder in der digitalen Welt“] des von der Deutschen Post
finanzierten Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet
in Zusammenarbeit mit dem Sozialforschungsinstitut Sinus.
Die Frage, ob Kinder digitale Medien wie Computer, Smartphones oder
Spielekonsolen nutzen sollten, stellt sich demnach nicht mehr. Quer durch
alle Bildungsschichten verfügen heute fast alle Haushalte über einen
Internetzugang. „Die Teilnahmechancen sind keine Frage der Hardware,
sondern der Software, also dem Umgang mit den digitalen Medien“, sagte
Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) bei der Vorstellung der
Untersuchung am Dienstag.
Schon die ersten Lebensjahre entscheiden darüber, wie sich Menschen später
im Netz bewegen und welche Einstellungen zu Risiken und Chancen digitaler
Medien sie entwickeln. Welche Kompetenzen die Kinder dabei an den Tag legen
und erlernen, hängt jedoch wesentlich vom sozialen Herkunftsmilieu ab.
## Unterschiedliche Nutzung
In den qualitativen Interviews mit Eltern, Erziehern und Kindern sowie
einer Umfrage unter mehr als 1.800 Erziehungsberechtigten und 1.000 Sechs-
bis Achtjährigen zeigte sich, dass Kinder von Eltern mit einem hohen
Bildungsgrad neben Unterhaltungsspielen auch ein vermehrtes Interesse an
Lernspielen und einem insgesamt breiteren Onlineangebot haben.
„Wir fürchten, dass die Schere noch weiter auseinandergehen könnte, wenn
sich soziale Ungleichheiten im Netz reproduzieren“, sagte die
stellvertretende Institutsdirektorin Joanna Schmölz zu diesem Ergebnis. Der
Traum, dass die Digitalisierung zu mehr Chancengleichheit führe, sei ein
Mythos, der nicht aufrechtzuerhalten sei, heißt es in der Studie.
Dass die Nutzung digitaler Medien große Chancen bietet, ist den meisten
Eltern bewusst. Dennoch überwiegt bei der Mehrheit der Befragten die Sorge
vor möglichen Risiken der Internetnutzung. Schon früh lernen viele Kinder,
das Netz sei „gefährlich“. Bis zu zwei Drittel der Eltern verbieten ihren
Kindern daher, ins Internet zu gehen - häufig ohne Erfolg. Auch Schwesig
verwies auf Risiken in Form von wie Cybermobbing und sexueller Belästigung.
Die Kinder vor solchen Gefahren, etwa auch dem leichtfertigen Umgang mit
den eigenen Daten, zu schützen, sei in erster Linie Aufgabe der Eltern,
betonte Schwesig. Die Politik könne nur unterstützen. Sie verwies auf
bestehende kindgerechte Angebote wie eine spezielle
Internet-[2][Startseite] oder die vom Ministerium geförderte Suchmaschine
[3][blindekuh.de]; über diese lassen sich auch Kinder-Filter für den
Internet-Browser installieren.
23 Jun 2015
## LINKS
[1] https://www.divsi.de/publikationen/studien/divsi-u9-studie-kinder-der-digit…
[2] http://desktop.meine-startseite.de/
[3] http://blindekuh.de/
## AUTOREN
Erik Peter
## TAGS
Internet
Manuela Schwesig
Kinder
Mediennutzung
Smartphone
Ungleichheit
Schwerpunkt Meta
Sexismus
WhatsApp
Kinder
Mark Zuckerberg
Tablet
Bundesgerichtshof
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