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# taz.de -- Insolventer Windkraftbetreiber Prokon: 660 Millionen Euro benötigt
> Um als Genossenschaft weiterexistieren zu können, braucht Prokon mehr als
> eine halbe Milliarde Euro. Auch eine Übernahme durch EnBW steht im Raum.
Bild: Am 23. Januar 2014 nahmen die Insolvenzverwalter von Prokon ihre Arbeit a…
Frankfurt rtr | Der insolvente Windpark-Betreiber Prokon braucht 660
Millionen Euro Eigenkapital, um als Genossenschaft weitermachen zu können.
Diese Summe nannte Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin am Freitag in einer
Information an die Genussrechtsinhaber von Prokon.
Das Geld soll zusammenkommen, indem etwa die Hälfte der rund 75.000 Anleger
auf eine Barauszahlung ihrer Forderungen verzichten und den Betrag
stattdessen in die Genossenschaft einlegen. Bis zum 26. Juni müssen die
Genussrechtsinhaber erklären, ob sie der Genossenschaft beitreten wollen.
Eine Woche später, am 2. Juli, steht das Genossenschaftsmodell in der
Gläubigerversammlung in Hamburg als einer von zwei Wegen aus der Insolvenz
von Prokon zur Abstimmung.
Der Karlsruher Versorger Energie Baden-Württemberg (EnBW) hat 550 Millionen
Euro für Prokon geboten. Er wirbt in Zeitungsanzeigen für die Übernahme.
Bei einem Verkauf könnten die Prokon-Gläubiger Penzlin zufolge mit einer
Rückzahlung von 52 Prozent ihres Kapitals rechnen. Bei der Umwandlung in
eine Prokon eG kämen fast 59 Prozent heraus – allerdings trügen die
künftigen Genossenschaftsmitglieder dann auch das unternehmerische Risiko
der Sanierung.
Der Verein „Freunde von Prokon“, der hinter dem Genossenschaftsmodell
steht, will von Samstag an auf Informationsveranstaltungen dafür werben.
Der Vereinsvorsitzende Wolfgang Siegel appellierte vor der ersten
Veranstaltung in Hamburg an die Gläubiger: „Lassen Sie sich nicht von EnBW
abspeisen.“
Sollten sich die Prokon-Gläubiger am 2. Juli weder für die Genossenschaft
noch für den Verkauf entscheiden, werde Prokon zerschlagen, erklärte der
Insolvenzverwalter. Dann sänke die Insolvenzquote auf rund 48,5 Prozent.
Das Unternehmen hatte bei Anlegern mit der Ausgabe von Genussrechten rund
1,4 Milliarden Euro eingesammelt und mit Renditen von mehr als sechs
Prozent gelockt. Als zu viele Anleger ihre Anteile zurückgeben wollten,
geriet Prokon jedoch in Schieflage, weil ein Teil der künftig erwarteten
Gewinne vorab ausgeschüttet worden war.
5 Jun 2015
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