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# taz.de -- EnBW will Windkraftfirma Prokon kaufen: Begehrte Pleitefirma
> Das Insolvenzverfahren von Prokon steht kurz vor dem Abschluss. Im Juli
> entscheidet sich, ob das Unternehmen verkauft wird. Auch EnBW bietet mit.
Bild: Ein hübsches Windenergie-Beispielbild, Sachsen im Mai
ITZEHOE/HAMBURG dpa | Die insolvente Windenergie-Firma Prokon ist
offensichtlich bei Investoren begehrt. Nach dem Hamburger Solar- und
Windparkbetreiber Capital Stage soll auch der drittgrößte deutsche
[1][Energiekonzern EnBW] Interesse an Prokon (Itzehoe) haben. Eine
Sprecherin des Insolvenzverwalters wollte sich am Montag nicht zu den
Bietern äußern. Sie verwies darauf, dass ein Gläubigerausschuss in dieser
Woche einen Investor auswählen wird.
Damit ist aber noch nicht entschieden, dass der potenzielle Geldgeber auch
neuer Prokon-Inhaber wird. Erst eine Gläubigerversammlung Anfang Juli
stimmt darüber ab, ob Prokon in eine Genossenschaft mit vielen
Anteilseignern umgewandelt oder gänzlich veräußert werden wird.
[2][Nach einem Bericht des Handelsblatts unter Berufung auf Branchenkreise]
will EnBW ein Prokon-Angebot im Volumen von rund 500 Millionen Euro
vorlegen. Ein Bestätigung hierfür gab es zunächst nicht. Ein Gebot würde
aber in die Strategie des Karlsruher Unternehmens passen, dass sich vom
Atomkonzern zum Ökostromanbieter wandeln will. Der Anteil erneuerbarer
Energien an der installierten Anlagenleistung soll von 19 Prozent (2012)
auf mehr als 40 Prozent im Jahr 2020 verdoppelt werden, schreibt EnBW auf
seiner Homepage. Dazu gehöre, die Kapazitäten von Windparks an Land in
Deutschland und der Türkei deutlich zu erhöhen. Prokon erzeugt mit seinen
Anlagen in Deutschland (461 MW) und Polen zusammen 537 Megawatt.
Die börsennotierte Capital Stage, die 62 Solar- und sechs Windparks (450
MW) in Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien betreibt,
[3][will Prokon über ein Tochterunternehmen zu 94,9 Prozent übernehmen].
Für 5,1 Prozent soll ein weiterer Investor aufkommen.
## Kleinanleger verlieren circa die Hälfte ihrer Einlagen
Unter die Prokon-Pleite soll im Juli ein Schlussstrich gezogen werden. Rund
75.000 Anleger werden wohl ungefähr die Hälfte ihrer Einlagen von 1,44
Milliarden Euro verlieren. Allen Gläubigern sollen voraussichtlich bis
Anfang Juni Informationen zu den Insolvenzplänen zugesandt werden, kündigte
Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin an.
Der Verein „Freunde von Prokon“, in dem sich nach Vereinsangaben rund
10.368 bisherige Genussrechtsinhaber versammelt haben, sieht in dem
Kaufinteresse die „Werthaltigkeit der Windkraft- und Stromlieferfirma“
bestätigt. Es beflügele aber auch die Anstrengungen des Vereins, damit das
Unternehmen in eine Energie-Genossenschaft umgewandelt wird, teilte er am
Montag mit.
11 May 2015
## LINKS
[1] /Energieunternehmen-in-Deutschland/!156601/
[2] http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/nach-der-insolvenz-enbw-b…
[3] http://www.capitalstage.com/ad-hoc-presse/ad-hoc-mitteilungen/sview/artikel…
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