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# taz.de -- Schweizer Botschafter warnt: Steuer-CDs gefährden Abkommen
> Der erneute Kauf von Daten-CDs über deutsches Schwarzgeld könnte das
> Steuerabkommen mit der Schweiz kippen. Die Linkspartei fordert eine
> Lösung nach „amerikanischem Vorbild“.
Bild: Tim Guldimann, Schweizer Botschafter in Deutschland, sieht das Steuerabko…
DÜSSELDORF afp/dapd | Der Schweizer Botschafter in Deutschland fürchtet
angesichts möglicher weiterer Ankäufe von CDs mit Steuerdaten um das
Steuerabkommen mit der Schweiz.
„Bis vor kurzem unterstützte in Umfragen eine Mehrheit das Abkommen“, sagte
Tim Guldimann der Rheinischen Post (Dienstag). Er könne nun aber „nicht
ausschließen, dass die Zustimmung wegen der fortgesetzten Gerüchte über
Ankäufe von gestohlenen Daten abnimmt“, fügte er hinzu.
Der Schweizer Diplomat bezog sich damit auf die jüngsten Aussagen von
Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD), der den
Erwerb weiterer CDs mit Daten von Steuersündern durch sein Bundesland nicht
ausgeschlossen hatte.
Derzeit sammelten die Gegner des Steuerabkommens in der Schweiz bereits
Unterschriften, sagte Guldimann. Wenn 50.000 Unterzeichner zusammenkämen,
könne das Abkommen im November bei einer Volksabstimmung gekippt werden,
sagte er.
## Botschafter trifft Finanzminister
Der Zeitung zufolge wollen sich Guldimann und Walter-Borjans am Dienstag
treffen. Die Gespräche sollten „das gegenseitige Verständnis vertiefen“,
sagte der Botschafter. Das Steuerabkommen soll im Januar 2013 in Kraft
treten.
Die Linkspartei fordert derweil Sanktionen gegen ausländische Banken. „Wir
schlagen eine einfache Lösung nach amerikanischem Vorbild vor“, sagte die
Parteivorsitzende Katja Kipping der Düsseldorfer Rheinischen Post. „Allen
ausländischen Banken, die nicht bereit sind, bei der Meldung verdächtiger
Transaktionen zu kooperieren, wird die Geschäftstätigkeit in Deutschland
untersagt.“ Dies sei durch eine einfache Änderung des Bankengesetzes zu
regeln.
14 Aug 2012
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